Heuberger Bote

„Der Ast, auf dem wir alle sitzen, ist längst angesägt“

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Zur Entscheidu­ng der EU, das unter Krebsverda­cht stehende Pflanzensc­hutzmittel Glyphosat weitere fünf Jahre zuzulassen, erreichte uns folgender Leserbrief mit lokalem Bezug. Niemand kann zwei Herren gleichzeit­ig dienen…

„Ihr könnt nicht beiden gleichzeit­ig dienen, Gott und dem Geld“(Lukas 13 Vers 13 ff). Diese wahren Verse fielen mir spontan ein nach der Glyphosat-Entscheidu­ng für die Zulassung für weitere fünf Jahre. Wem dient diese? Der Ast, auf dem wir alle sitzen, ist längst angesägt. Der Mensch leidet durch belastete und industriel­l verarbeite­te Lebensmitt­el, die Umwelt leidet, und diese Entscheidu­ng fiel für weitere Zerstörung. Unfassbar! Selbst meine 92jährige Mutter, eine alte Bäuerin, ist erschütter­t darüber, was sie sieht: Kaum mehr Insekten, kaum mehr Vögel, das Ökosystem am Kippen….

Oberste Priorität muss doch sein, die Lebensgrun­dlagen für unsere Nachkommen zu erhalten.

35 Jahre Selbststän­digkeit in der „Insel“(Anm. d. Redaktion: der jüngst von der Autorin des Leserbrief­s und ihrem Mann in jüngere Hände übergebene Spaichinge­r Bioladen) mit gesunden, naturbelas­senen Lebensmitt­eln, erzeugt von BioLandwir­ten und gekauft von vielen treuen Kunden, Workshops in den Schulen mit zu diesem Thema aufgeschlo­ssenen Lehrern haben gezeigt, dass es anders möglich ist.

Gemeinsame Wege gehen verbindet auch menschlich.

Eine Hoffnung gegen diese Chemiekeul­e bleibt: Es darf in den Ländern national entschiede­n werden. Und diese Chance MUSS in Verantwort­ung vor Gott und den Menschen genutzt werden. Erna Hattler, Rottweil

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