Ein Konzert im Geiste Peter-Michael Riehms
In Deilingen erinnern sich die Sänger dankbar des vor zehn Jahren verstorbenen Musikers
- „Der Geist des Herrn erfüllt das All“, heißt es in einem Kirchenlied. Am Sonntagabend übernahm der Geist von Peter-Michael Riehm beim Gedenkkonzert des Liederkranzes Deilingen-Delkhofen und der Chorgemeinschaft „Fischermühle“diese Rolle. Zumindest in der Pfarrkirche Christi Himmelfahrt wurden Erinnerungen an diesen sympathischen und musikalisch hochbegabten Menschen wieder wach, der vor zehn Jahren allzu früh von dieser Welt scheiden musste. Ganz besonders lebte dieser Geist aber auch durch Riehms Frau, Ursula Riehm, wieder auf, die in unnachahmlicher Weise durch ihr einfühlsames Dirigat aus den beiden Chören alles herausholte, was diesen „Riehm-Geist“so unnachahmlich macht, und der auch heute noch so wach ist, wie zu Riehms Lebzeiten.
Welch ein eindrucksvoller Mensch muss dieser Peter-Michael Riehm gewesen sein, wenn der Vorsitzende des Männergesangvereins, Gerhard Stier, und der Sprecher des Chors der Fischermühle, Holger Rede, in ihren Würdigungen die Qualitäten Riehms heraushoben. Riehm hätte, so Rede, im Lied den „Geist der Götter“gesehen und demnach auch gearbeitet. Gerhard Stier sagte „Danke für das wunderbare Wirken Riehms im Deilinger Männergesangverein“. Er sei in der Lage gewesen, mit seiner Begeisterung für das Singen, für die Musik alle anderen anzustecken. Er bedankte sich aber besonders bei Ursula Riehm, die seit nunmehr zehn Jahren mit großer Hingabe die Lücke, die ihr Mann hinterlassen hat, ausfüllt.
Chöre geben ihr Bestes
Beseelt durch so viele gut gemeinte Dankesworte nahm es nicht wunder, dass beide Chöre ihr Bestes gaben. Leider musste man beim Deilinger Männergesangverein schmerzliche Besetzungslücken feststellen, die aber durch Sänger der Chorgemeinschaft Fischermühle mehr als kompensiert wurden. Der musikalische Bogen spannte sich vom romantischen Liedgut Silcher’scher und Schubert’scher Prägung über bekannte Werke von Robert Schumann, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Anton Bruckner, Hans Uldall und natürlich Kompositionen aus der Feder Riehms, der mit seinen Arbeiten der Nachwelt einen reichen Schatz hinterlassen hat.
Mit Verve sangen beide Chöre, wobei die Darbietungen der Chorgemeinschaft mit ihren gemischten Männer- und Frauenstimmen in der Intonation und Interpretation herausragten. Hier konnte man sich in die unbeschreiblich schöne Welt des Singens hineindenken. Und immer, wenn wieder ein Lied von Riehm auftauchte, flimmerte sein Konterfei am geistigen Auge der Zuhörer vorbei. Vielleicht hat sich dabei jeder sein eigenes Bild gemalt. In der Summe aber bildete sich wohl ein Portrait ab, das nun in Töne umgewandelt wurde.
Wie auch immer, nach einem gemeinsamen Lied und der adventlichen Einstimmung durch den Männergesangverein, machten sich die Chöre und die Zuhörer auf, um sich im Gemeindesaal ein Stockwerk tiefer, an einem Buffet zu erfreuen oder aber über die kunstvollen Produkte Deilinger Künstler und der Glaskünstlerin Gabi Weiss aus Wehingen zu staunen.