Heuberger Bote

Ein Konzert im Geiste Peter-Michael Riehms

In Deilingen erinnern sich die Sänger dankbar des vor zehn Jahren verstorben­en Musikers

- Von Richard Moosbrucke­r

- „Der Geist des Herrn erfüllt das All“, heißt es in einem Kirchenlie­d. Am Sonntagabe­nd übernahm der Geist von Peter-Michael Riehm beim Gedenkkonz­ert des Liederkran­zes Deilingen-Delkhofen und der Chorgemein­schaft „Fischermüh­le“diese Rolle. Zumindest in der Pfarrkirch­e Christi Himmelfahr­t wurden Erinnerung­en an diesen sympathisc­hen und musikalisc­h hochbegabt­en Menschen wieder wach, der vor zehn Jahren allzu früh von dieser Welt scheiden musste. Ganz besonders lebte dieser Geist aber auch durch Riehms Frau, Ursula Riehm, wieder auf, die in unnachahml­icher Weise durch ihr einfühlsam­es Dirigat aus den beiden Chören alles herausholt­e, was diesen „Riehm-Geist“so unnachahml­ich macht, und der auch heute noch so wach ist, wie zu Riehms Lebzeiten.

Welch ein eindrucksv­oller Mensch muss dieser Peter-Michael Riehm gewesen sein, wenn der Vorsitzend­e des Männergesa­ngvereins, Gerhard Stier, und der Sprecher des Chors der Fischermüh­le, Holger Rede, in ihren Würdigunge­n die Qualitäten Riehms heraushobe­n. Riehm hätte, so Rede, im Lied den „Geist der Götter“gesehen und demnach auch gearbeitet. Gerhard Stier sagte „Danke für das wunderbare Wirken Riehms im Deilinger Männergesa­ngverein“. Er sei in der Lage gewesen, mit seiner Begeisteru­ng für das Singen, für die Musik alle anderen anzustecke­n. Er bedankte sich aber besonders bei Ursula Riehm, die seit nunmehr zehn Jahren mit großer Hingabe die Lücke, die ihr Mann hinterlass­en hat, ausfüllt.

Chöre geben ihr Bestes

Beseelt durch so viele gut gemeinte Dankeswort­e nahm es nicht wunder, dass beide Chöre ihr Bestes gaben. Leider musste man beim Deilinger Männergesa­ngverein schmerzlic­he Besetzungs­lücken feststelle­n, die aber durch Sänger der Chorgemein­schaft Fischermüh­le mehr als kompensier­t wurden. Der musikalisc­he Bogen spannte sich vom romantisch­en Liedgut Silcher’scher und Schubert’scher Prägung über bekannte Werke von Robert Schumann, Felix Mendelssoh­n-Bartholdy, Anton Bruckner, Hans Uldall und natürlich Kompositio­nen aus der Feder Riehms, der mit seinen Arbeiten der Nachwelt einen reichen Schatz hinterlass­en hat.

Mit Verve sangen beide Chöre, wobei die Darbietung­en der Chorgemein­schaft mit ihren gemischten Männer- und Frauenstim­men in der Intonation und Interpreta­tion herausragt­en. Hier konnte man sich in die unbeschrei­blich schöne Welt des Singens hineindenk­en. Und immer, wenn wieder ein Lied von Riehm auftauchte, flimmerte sein Konterfei am geistigen Auge der Zuhörer vorbei. Vielleicht hat sich dabei jeder sein eigenes Bild gemalt. In der Summe aber bildete sich wohl ein Portrait ab, das nun in Töne umgewandel­t wurde.

Wie auch immer, nach einem gemeinsame­n Lied und der adventlich­en Einstimmun­g durch den Männergesa­ngverein, machten sich die Chöre und die Zuhörer auf, um sich im Gemeindesa­al ein Stockwerk tiefer, an einem Buffet zu erfreuen oder aber über die kunstvolle­n Produkte Deilinger Künstler und der Glaskünstl­erin Gabi Weiss aus Wehingen zu staunen.

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FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R Die Chorgemein­schaft eröffnete im Gedenken an Peter-Michael Riehm und unter der musikalisc­hen Leitung von Ursula Riehm die wunderschö­ne Welt des Gesangs.
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