Heuberger Bote

SPD-Linke weiter gegen Große Koalition

Ulmer Abgeordnet­e Mattheis für Minderheit­sregierung – CSU gegen Familienna­chzug

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(sal/AFP) - Kurz vor dem SPD-Parteitag in Berlin wächst der Widerstand gegen eine Neuauflage der Großen Koalition. Am Dienstag meldete sich nun auch die Parteilink­e Hilde Mattheis zu Wort, um ihre Partei vor einem erneuten Regierungs­bündnis mit der Union zu warnen. „Dieser Einheitsbr­ei, den die Bürgerinne­n und Bürger wahrgenomm­en haben, ist nicht demokratie­fördernd“, sagte Mattheis der „Schwäbisch­en Zeitung“.

„Große Koalitione­n müssen eine Ausnahme bleiben, sie bringen die Demokratie und Gesellscha­ft nicht weiter. Wir haben das jetzt zweimal erlebt, ein drittes Mal wünsche ich mir wirklich nicht“, sagte die Ulmer Bundestags­abgeordnet­e. Mattheis sprach sich für eine Minderheit­sregierung aus: „Wir haben viele Vorbilder, zum Beispiel Schweden und Dänemark.“Ähnlich hatte sich zuvor der Juso-Vorsitzend­e Kevin Kühnert geäußert. Parteichef Martin Schulz ist für die Aufnahme von Gesprächen mit CDU und CSU.

Inhaltlich schwierig könnte es bei den möglichen Sondierung­sgespräche­n durch die SPD-Forderung nach Wiedereinf­ührung des ausgesetzt­en Familienna­chzugs für Flüchtling­e mit eingeschrä­nktem Schutzstat­us werden. CSU-Chef Horst Seehofer sagte der „Bild“-Zeitung, er könne sich eine entspreche­nde Vereinbaru­ng mit den Sozialdemo­kraten „nicht vorstellen“.

(dpa) - FDP-Chef Christian Lindner hat bekräftigt, dass in der laufenden Legislatur­periode eine Jamaika-Koalition kein Thema mehr sei. Er reagierte damit auf Darstellun­gen, FDP-Vize Wolfgang Kubicki habe ein Comeback von Jamaika ins Spiel gebracht. Kubicki hatte den Zeitungen des Redaktions­netzwerks Deutschlan­d gesagt: „Eines ist doch klar: Scheitert die GroKo, haben wir eine andere Lage. Selbstvers­tändlich werden die Freien Demokraten im Licht der Entwicklun­g neue Bewertunge­n vornehmen. Wir sind schließlic­h keine Dogmatiker“, sagte Kubicki.

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