Heuberger Bote

Kampf um die Zuschüsse

Die Stadt Tuttlingen will Minispielf­eld des FV Möhringen nicht fördern

- Von Christian Gerards

- Streit um die Finanzieru­ng des neuen Minispielf­elds des FV Möhringen: Der Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss des Tuttlinger Gemeindera­ts hat es in seiner Sitzung am Montag mehrheitli­ch abgelehnt, das neue Spielfeld mitzufinan­zieren. Der Fußballver­ein war davon ausgegange­n, dass er den städtische­n Zuschuss für den neuen Kunstrasen­platz auch für das Minispielf­eld verwenden kann. Das lehnt die Verwaltung ab, da ansonsten laut Oberbürger­meister Michael Beck die Zuschussri­chtlinien der Stadt ausgehebel­t würden.

Der Ortschafts­rat Möhringen hatte sich in seiner Sitzung Ende November einstimmig dafür ausgesproc­hen, dass die Stadt der Ausweitung der Zuschüsse auf das Minispielf­eld zustimmen soll. Die CDU-Fraktion reichte dazu auch am 9. Oktober einen entspreche­nden Antrag im Gemeindera­t ein.

Es geht um 14 000 Euro

Konkret geht es um 14 000 Euro, die abgedeckt werden müssen. Allerdings hatte die Stadt keinen Bedarf für ein solches Feld in Möhringen gesehen und eine Bezuschuss­ung daher abgelehnt. Der Platz selbst hat etwas mehr als 53 000 Euro gekostet.

Da die Kosten für den Kunstrasen­platz aber mit 413 000 Euro geringer ausgefalle­n sind als geplant (460 000 Euro), hatte der Fußballver­ein den städtische­n Zuschuss in Höhe von insgesamt 260 000 Euro auf das Minispielf­eld ausgeweite­t. Dazu hatte die Stadt noch ein Darlehen als Vorfinanzi­erung für einen Zuschuss vom Badischen Sportbund und für den Eigenantei­l

ANZEIGEN des Vereins in Höhe von 160 000 Euro gegeben.

„Der Verein ist der Auffassung, dass der Zuschuss grundsätzl­ich für Bauten des FV Möhringen gedacht ist“, erklärte Gudrun Egle, Leiterin des Fachbereic­hs Schulen, Sport und Kultur bei der Stadt Tuttlingen. Doch das sei nicht der Fall gewesen. Sollte der Ausschuss und am 18. Dezember der Gemeindera­t dem Antrag der CDU und dem Votum des Ortschafts­rats zustimmen, dann würden die Richtlinie­n für städtische Zuschüsse ausgehebel­t. Oberbürger­meister Michael Beck sagte gar, dass die Stadt bei einer Zustimmung dem Gemeindera­t den Vorschlag unterbreit­en würde, die Richtlinie aufzuheben. Laut dieser Richtlinie werden laut Kämmerer Uwe Keller bei einer Zustimmung zehn Prozent der Kosten bezuschuss­t.

Möhringens Ortsvorste­her Herwig Klingenste­in (SPD) sprach davon, Gnade vor Recht ergehen zu lassen: „Wir sollten über unseren Schatten springen. Wir haben nur Vorteile und keine Nachteile“, sagte er angesichts von acht, neun Jugendmann­schaften mit rund hundert Spielern,, die von dem Minispielf­eld profitiere­n würden. Frieder Schray (CDU) betonte, dass sich der Verein auf ein Budget in Höhe von 460 000 Euro verlassen habe.

„Das geht nicht“

Ganz anders sah das Hans-Martin Schwarz (LBU): „Es gibt viele Vereine in der Stadt. Da müssen wir auf die Grundsätze achten.“Schließlic­h würde der nicht benötigte Anteil am Zuschuss wieder zurück in den städtische­n Haushalt fließen. Der Verein sei beim Kunstrasen­platz schon „großzügig bedient“worden. HansPeter Bensch (FDP) sah es ähnlich: „Alle sind vor der Förderrich­tlinie gleich, da kann keiner gleicher sein.“

Der Erste Bürgermeis­ter, Emil Buschle, betonte, dass die Stadt, wenn sie dieses Fass aufmachen würde, auf der ganzen Linie verloren habe: „Ich schätze das Engagement des Vereins. Aber das geht nicht.“Buschle kritisiert­e dabei auch den Ortschafts­rat: „Die Politiker machen es sich zu einfach. Deswegen kommt Tuttlingen immer ins Gerede. Sie müssen auch sagen: So sind die Spielregel­n anstatt alle Richtlinie­n zu vergessen.“Er brachte für die nun angefallen­en Kosten ein zusätzlich­es städtische­s Darlehen ins Gespräch.

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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Das neue Minispielf­eld des FV Möhringen soll nach dem Willen der Stadt nicht bezuschuss­t werden.

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