Kampf um die Zuschüsse
Die Stadt Tuttlingen will Minispielfeld des FV Möhringen nicht fördern
- Streit um die Finanzierung des neuen Minispielfelds des FV Möhringen: Der Verwaltungs- und Finanzausschuss des Tuttlinger Gemeinderats hat es in seiner Sitzung am Montag mehrheitlich abgelehnt, das neue Spielfeld mitzufinanzieren. Der Fußballverein war davon ausgegangen, dass er den städtischen Zuschuss für den neuen Kunstrasenplatz auch für das Minispielfeld verwenden kann. Das lehnt die Verwaltung ab, da ansonsten laut Oberbürgermeister Michael Beck die Zuschussrichtlinien der Stadt ausgehebelt würden.
Der Ortschaftsrat Möhringen hatte sich in seiner Sitzung Ende November einstimmig dafür ausgesprochen, dass die Stadt der Ausweitung der Zuschüsse auf das Minispielfeld zustimmen soll. Die CDU-Fraktion reichte dazu auch am 9. Oktober einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat ein.
Es geht um 14 000 Euro
Konkret geht es um 14 000 Euro, die abgedeckt werden müssen. Allerdings hatte die Stadt keinen Bedarf für ein solches Feld in Möhringen gesehen und eine Bezuschussung daher abgelehnt. Der Platz selbst hat etwas mehr als 53 000 Euro gekostet.
Da die Kosten für den Kunstrasenplatz aber mit 413 000 Euro geringer ausgefallen sind als geplant (460 000 Euro), hatte der Fußballverein den städtischen Zuschuss in Höhe von insgesamt 260 000 Euro auf das Minispielfeld ausgeweitet. Dazu hatte die Stadt noch ein Darlehen als Vorfinanzierung für einen Zuschuss vom Badischen Sportbund und für den Eigenanteil
ANZEIGEN des Vereins in Höhe von 160 000 Euro gegeben.
„Der Verein ist der Auffassung, dass der Zuschuss grundsätzlich für Bauten des FV Möhringen gedacht ist“, erklärte Gudrun Egle, Leiterin des Fachbereichs Schulen, Sport und Kultur bei der Stadt Tuttlingen. Doch das sei nicht der Fall gewesen. Sollte der Ausschuss und am 18. Dezember der Gemeinderat dem Antrag der CDU und dem Votum des Ortschaftsrats zustimmen, dann würden die Richtlinien für städtische Zuschüsse ausgehebelt. Oberbürgermeister Michael Beck sagte gar, dass die Stadt bei einer Zustimmung dem Gemeinderat den Vorschlag unterbreiten würde, die Richtlinie aufzuheben. Laut dieser Richtlinie werden laut Kämmerer Uwe Keller bei einer Zustimmung zehn Prozent der Kosten bezuschusst.
Möhringens Ortsvorsteher Herwig Klingenstein (SPD) sprach davon, Gnade vor Recht ergehen zu lassen: „Wir sollten über unseren Schatten springen. Wir haben nur Vorteile und keine Nachteile“, sagte er angesichts von acht, neun Jugendmannschaften mit rund hundert Spielern,, die von dem Minispielfeld profitieren würden. Frieder Schray (CDU) betonte, dass sich der Verein auf ein Budget in Höhe von 460 000 Euro verlassen habe.
„Das geht nicht“
Ganz anders sah das Hans-Martin Schwarz (LBU): „Es gibt viele Vereine in der Stadt. Da müssen wir auf die Grundsätze achten.“Schließlich würde der nicht benötigte Anteil am Zuschuss wieder zurück in den städtischen Haushalt fließen. Der Verein sei beim Kunstrasenplatz schon „großzügig bedient“worden. HansPeter Bensch (FDP) sah es ähnlich: „Alle sind vor der Förderrichtlinie gleich, da kann keiner gleicher sein.“
Der Erste Bürgermeister, Emil Buschle, betonte, dass die Stadt, wenn sie dieses Fass aufmachen würde, auf der ganzen Linie verloren habe: „Ich schätze das Engagement des Vereins. Aber das geht nicht.“Buschle kritisierte dabei auch den Ortschaftsrat: „Die Politiker machen es sich zu einfach. Deswegen kommt Tuttlingen immer ins Gerede. Sie müssen auch sagen: So sind die Spielregeln anstatt alle Richtlinien zu vergessen.“Er brachte für die nun angefallenen Kosten ein zusätzliches städtisches Darlehen ins Gespräch.