Unnötige Grenzerfahrung
Über die Grenze: Alles auf eine Karte (ARD, Donnerstag, 20.15 Uhr) – Mit dem eher gemütlichen Donnerstagskrimi (BozenKrimi oder Kommissar Du- pin) ist jetzt Schluss. Härtere Zeiten sollen anbrechen mit einer coolen, deutsch-französischen Ermittlergruppe. Und so wird zum Auftakt nicht nur gekokst und gesoffen, was das Zeug hält, sondern auch vergewaltigt und mehrfach exekutiert. Das ist harter Stoff, bestimmt nicht jedermanns Sache und eine unnötige Grenzerfahrung. Erzählt wird die Geschichte eines Raubüberfalls mit Geiselnahme. Statt die angepeilte Bank zu überfallen, stürmen zwei Verbrecher ein Wettbüro in Kehl und schlagen der Polizeieinheit um Kommissar Steffen Herold (Thomas Sarbacher) ein Schnippchen. Fatalerweise löst zum Zeitpunkt des Überfalls Herolds Tochter und Kollegin Leni (Anke Retzlaff) ihren Wettschein ein. Als die Polizei eintrifft, kommt es zu einer verheerenden Schießerei, Leni muss als Geisel herhalten. Alles an diesem Krimi ist auffällig – und übertrieben. Sämtliche Figuren im Team, die Kameraführung, die Musik und die Schauplätze. Sogar der ZweiSprachen-Mix darf aus dem Rahmen fallen. Aber anders heißt nicht gut, denn unter der Regie von Michael Rowitz will kein stimmiges Bild entstehen. Ob es mit dem Grenzkrimi überhaupt weitergeht, soll nach den ersten beiden Folgen entschieden werden. Die zweite müsste ordentlich zulegen.