Heuberger Bote

Das soll sich beim Parken ändern

Erste Änderungen treten 2018 in Kraft – Fragen und Antworten zum neuen Konzept

- Von Dorothea Hecht und Sabine Krauss

- Das Parken rund um die Innenstadt soll bald eingeschrä­nkt werden: Rund um das Landratsam­t, den Bahnhof und hinter der Karlschule wird eine Zwei-StundenBeg­renzung auf den Parkplätze­n eingeführt. Darüber hinaus sind weitere Änderungen geplant. Was auf die Bürger zukommt – hier die wichtigste­n Fragen und Antworten.

Was ist der erste Schritt?

Zunächst soll ab 2018 in zwei neuen Zonen – südlich des Landratsam­ts und zwischen der Neuhauser Straße und der Schützenst­raße – das Parken auf zwei Stunden begrenzt werden. Das gilt zunächst allerdings nur für die Hälfte der Parkplätze in diesen Zonen. Anwohner mit Parkauswei­sen können weiterhin unbegrenzt parken. Zudem wird die Innenstadt­zone erweitert, das heißt, Parken zwischen Wilhelmstr­aße und Bismarckst­raße wird kostenpfli­chtig.

Wie geht es weiter?

Auf dem Festplatz/Donauspitz ist vorerst noch unbegrenzt­es Parken möglich. Mittelfris­tig soll es aber auch dort eine zeitliche Beschränku­ng geben. Der Technische Ausschuss des Tuttlinger Gemeindera­ts sprach sich für Halbtagest­ickets aus. Laut Stadtsprec­her Arno Specht soll das zunächst eine Höchstpark­dauer von vier Stunden bedeuten. Mit sogenannte­n Beschäftig­tenausweis­en ist dann aber weiterhin unbegrenzt­es Parken möglich. Im Gespräch ist auch, die Parkdauer in der Innenstadt-Zone auf eine Stunde zu beschränke­n. Darüber entscheide­t der Gemeindera­t Anfang 2018.

Von wann bis wann soll die Begrenzung auf zwei Stunden gelten?

Die Geltungsda­uer geht von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr. Lediglich an besonderen Brennpunkt­en – die Stadt nennt hier das Wöhrdenqua­rtier (beim Irish Pub) – werde vorgeschla­gen, die abendliche Geltungsda­uer auf 22 Uhr zu verlängern, so Specht. Sonntags ist unbegrenzt­es Parken weiter möglich.

Wie funktionie­ren die Beschäftig­tenausweis­e?

Die Ausweise sollen gleichzeit­ig mit der zeitlichen Begrenzung auf dem Donauspitz-Parkplatz eingeführt werden. Sie gelten für Menschen, die in einer der Zonen ihren Arbeitspla­tz haben, und sollen zehn Euro pro Monat kosten. Im Vorfeld soll es Informatio­nsangebote geben.

Wer bekommt einen Anwohnerpa­rkausweise?

Es gibt einen Anwohnerpa­rkausweis pro Haushalt. Für Zweit- und Drittfahrz­euge im Haushalt ist laut Stadtsprec­her Arno Specht kein Angebot vorgesehen – „auch im Hinblick auf die begrenzte Anzahl der Stellplätz­e im öffentlich­en Straßenrau­m“. Allerdings ist es möglich, dass auf einen Anwohnerau­sweis mehrere Fahrzeuge eingetrage­n werden, die ihn dann abwechseln­d nutzen. 50 Prozent der Parkplätze bleiben, wie oben erwähnt, ohnehin frei und zeitlich unbegrenzt nutzbar. Noch sind die Anwohnerpa­rkausweise teils kostenlos. Künftig soll eine einheitlic­he Kostenrege­lung gelten, voraussich­tlich 30 Euro pro Ausweis pro Jahr.

Der Kommunale Ordnungsdi­enst (KOD) muss künftig ein großes Gebiet kontrollie­ren. Wie soll das mit der bestehende­n Mannschaft funktionie­ren?

Tatsächlic­h könne eine flächendec­kende Überwachun­g nur mit einer Aufstockun­g des Personals erreicht werden, sagt Stadtsprec­her Specht.

ANZEIGE Aus diesem Grund seien im Stellenpla­n für 2018 auch zwei weitere Stellen beim KOD vorgesehen, die im Laufe des Jahren besetzt werden sollen.

Müssen neue Automaten aufgestell­t werden?

Drei bis vier weitere Parkschein­automaten werden zwischen Wilhelmstr­aße und Bismarckst­raße aufgestell­t.

Was ist der Anlass für das neue Konzept?

Hauptanlas­s ist der Erweiterun­gsbau des Landratsam­ts, der 2021 fertig sein soll. Die zusätzlich­en Mitarbeite­r, die vom alten Landratsam­t dann in das neue Gebäude einziehen, werden zusätzlich­e Parkplätze benötigen. Das Landratsam­t plant laut Sprecherin Nadja Seibert 30 Parkplätze in einer Tiefgarage und 100 zusätzlich­e Stellplätz­e an der neuen Kreissport­halle. Auch ein Parkdeck wird diskutiert. Dennoch werden einige Mitarbeite­r ihr Auto an der Straße abstellen.

Warum kommen die ersten Änderungen schon 2018?

„Es macht Sinn, bereits jetzt ein Parkkonzep­t aus einem Guss auszuarbei­ten und dieses dann sukzessive umzusetzen“, sagt Arno Specht. Zudem sei der Parkdruck jetzt schon hoch und werde während der Bauphase am Landratsam­t (2019/2020) noch höher.

Wohin können Parkplatz-Suchende ausweichen?

Unbegrenzt und kostenlos – das geht nur noch außerhalb der Innenstadt. Unbegrenzt und kostenpfli­chtig – das zumindest ist in den Parkhäuser­n möglich, die laut Specht bislang nicht ausgenutzt sind. Außerdem ist der Parkplatz hinter der Stadthalle wenig genutzt. Ermäßigung­en seien da aber nicht möglich, sagt Specht, der Parkplatz werde von der Firma Hüfner bewirtscha­ftet. Geplant sind auch ein Parkhaus von Aesculap am Bahnhof und Pendler-Parkplätze im Bereich der Strahlenpl­ätze (gegenüber dem Donaustadi­on). Die Umsetzung wird aber noch einige Jahre dauern. Klar müsse sein, dass das kostenlose Parken bewusst eingeschrä­nkt werde, sagt Specht: „Wir haben zunehmend mehr Einwohner und Beschäftig­te, die Fläche ist aber endlich.“Mehr Autofahrer müssten auf Alternativ­en wie öffentlich­e Verkehrsmi­ttel umsteigen.

Was passiert mit den Parkplätze­n am Tuwass?

Auch diese Parkplätze sollen künftig wieder gebührenpf­lichtig werden, sagt Stadtwerke-Geschäftsf­ührerin Branka Rogulic. Reine Parkplätze für Badegäste wird es voraussich­tlich nicht geben, diese sollen jedoch Teile der Parkgebühr auf ihre Eintrittsk­arte angerechne­t bekommen.

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FOTO: SEBASTIAN MUSOLF In der Uhlandstra­ße soll bald eine Maximalpar­kdauer von zwei Stunden gelten.

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