Das soll sich beim Parken ändern
Erste Änderungen treten 2018 in Kraft – Fragen und Antworten zum neuen Konzept
- Das Parken rund um die Innenstadt soll bald eingeschränkt werden: Rund um das Landratsamt, den Bahnhof und hinter der Karlschule wird eine Zwei-StundenBegrenzung auf den Parkplätzen eingeführt. Darüber hinaus sind weitere Änderungen geplant. Was auf die Bürger zukommt – hier die wichtigsten Fragen und Antworten.
Was ist der erste Schritt?
Zunächst soll ab 2018 in zwei neuen Zonen – südlich des Landratsamts und zwischen der Neuhauser Straße und der Schützenstraße – das Parken auf zwei Stunden begrenzt werden. Das gilt zunächst allerdings nur für die Hälfte der Parkplätze in diesen Zonen. Anwohner mit Parkausweisen können weiterhin unbegrenzt parken. Zudem wird die Innenstadtzone erweitert, das heißt, Parken zwischen Wilhelmstraße und Bismarckstraße wird kostenpflichtig.
Wie geht es weiter?
Auf dem Festplatz/Donauspitz ist vorerst noch unbegrenztes Parken möglich. Mittelfristig soll es aber auch dort eine zeitliche Beschränkung geben. Der Technische Ausschuss des Tuttlinger Gemeinderats sprach sich für Halbtagestickets aus. Laut Stadtsprecher Arno Specht soll das zunächst eine Höchstparkdauer von vier Stunden bedeuten. Mit sogenannten Beschäftigtenausweisen ist dann aber weiterhin unbegrenztes Parken möglich. Im Gespräch ist auch, die Parkdauer in der Innenstadt-Zone auf eine Stunde zu beschränken. Darüber entscheidet der Gemeinderat Anfang 2018.
Von wann bis wann soll die Begrenzung auf zwei Stunden gelten?
Die Geltungsdauer geht von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr. Lediglich an besonderen Brennpunkten – die Stadt nennt hier das Wöhrdenquartier (beim Irish Pub) – werde vorgeschlagen, die abendliche Geltungsdauer auf 22 Uhr zu verlängern, so Specht. Sonntags ist unbegrenztes Parken weiter möglich.
Wie funktionieren die Beschäftigtenausweise?
Die Ausweise sollen gleichzeitig mit der zeitlichen Begrenzung auf dem Donauspitz-Parkplatz eingeführt werden. Sie gelten für Menschen, die in einer der Zonen ihren Arbeitsplatz haben, und sollen zehn Euro pro Monat kosten. Im Vorfeld soll es Informationsangebote geben.
Wer bekommt einen Anwohnerparkausweise?
Es gibt einen Anwohnerparkausweis pro Haushalt. Für Zweit- und Drittfahrzeuge im Haushalt ist laut Stadtsprecher Arno Specht kein Angebot vorgesehen – „auch im Hinblick auf die begrenzte Anzahl der Stellplätze im öffentlichen Straßenraum“. Allerdings ist es möglich, dass auf einen Anwohnerausweis mehrere Fahrzeuge eingetragen werden, die ihn dann abwechselnd nutzen. 50 Prozent der Parkplätze bleiben, wie oben erwähnt, ohnehin frei und zeitlich unbegrenzt nutzbar. Noch sind die Anwohnerparkausweise teils kostenlos. Künftig soll eine einheitliche Kostenregelung gelten, voraussichtlich 30 Euro pro Ausweis pro Jahr.
Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) muss künftig ein großes Gebiet kontrollieren. Wie soll das mit der bestehenden Mannschaft funktionieren?
Tatsächlich könne eine flächendeckende Überwachung nur mit einer Aufstockung des Personals erreicht werden, sagt Stadtsprecher Specht.
ANZEIGE Aus diesem Grund seien im Stellenplan für 2018 auch zwei weitere Stellen beim KOD vorgesehen, die im Laufe des Jahren besetzt werden sollen.
Müssen neue Automaten aufgestellt werden?
Drei bis vier weitere Parkscheinautomaten werden zwischen Wilhelmstraße und Bismarckstraße aufgestellt.
Was ist der Anlass für das neue Konzept?
Hauptanlass ist der Erweiterungsbau des Landratsamts, der 2021 fertig sein soll. Die zusätzlichen Mitarbeiter, die vom alten Landratsamt dann in das neue Gebäude einziehen, werden zusätzliche Parkplätze benötigen. Das Landratsamt plant laut Sprecherin Nadja Seibert 30 Parkplätze in einer Tiefgarage und 100 zusätzliche Stellplätze an der neuen Kreissporthalle. Auch ein Parkdeck wird diskutiert. Dennoch werden einige Mitarbeiter ihr Auto an der Straße abstellen.
Warum kommen die ersten Änderungen schon 2018?
„Es macht Sinn, bereits jetzt ein Parkkonzept aus einem Guss auszuarbeiten und dieses dann sukzessive umzusetzen“, sagt Arno Specht. Zudem sei der Parkdruck jetzt schon hoch und werde während der Bauphase am Landratsamt (2019/2020) noch höher.
Wohin können Parkplatz-Suchende ausweichen?
Unbegrenzt und kostenlos – das geht nur noch außerhalb der Innenstadt. Unbegrenzt und kostenpflichtig – das zumindest ist in den Parkhäusern möglich, die laut Specht bislang nicht ausgenutzt sind. Außerdem ist der Parkplatz hinter der Stadthalle wenig genutzt. Ermäßigungen seien da aber nicht möglich, sagt Specht, der Parkplatz werde von der Firma Hüfner bewirtschaftet. Geplant sind auch ein Parkhaus von Aesculap am Bahnhof und Pendler-Parkplätze im Bereich der Strahlenplätze (gegenüber dem Donaustadion). Die Umsetzung wird aber noch einige Jahre dauern. Klar müsse sein, dass das kostenlose Parken bewusst eingeschränkt werde, sagt Specht: „Wir haben zunehmend mehr Einwohner und Beschäftigte, die Fläche ist aber endlich.“Mehr Autofahrer müssten auf Alternativen wie öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.
Was passiert mit den Parkplätzen am Tuwass?
Auch diese Parkplätze sollen künftig wieder gebührenpflichtig werden, sagt Stadtwerke-Geschäftsführerin Branka Rogulic. Reine Parkplätze für Badegäste wird es voraussichtlich nicht geben, diese sollen jedoch Teile der Parkgebühr auf ihre Eintrittskarte angerechnet bekommen.