Heuberger Bote

Tödliches Psycho-Schach

- Von Barbara Waldvogel

Tatort: Dein Name sei Harbinger (ARD, So., 20.15 Uhr)

- Kommissar Karow (Mark Waschke) ist ein harter Knochen. Seine Kollegin Nina Rubin (Meret Becker) hat es auszuhalte­n, dass ihm Emotionen fremd sind. So zeigt er in diesem sechsten Fall aus Berlin auch kein Verständni­s für Rubins Fürsorge um Kommissara­nwärterin Anna Feil (Carolyn Genzkow), die um ihren Vater trauert. Dass diese Anna später von ihrer Familienge­schichte eingeholt wird, verdichtet zwar die Handlung im Polizeirev­ier, zwingend glaubwürdi­g wirkt das nicht.

Dabei haben die Autoren Michael Comtesse und Matthias Tuchmann ein spannendes Thema aufgegriff­en, von Regisseur Florian Baxmeyer im Berliner Untergrund düster inszeniert: Es geht um die Folgen einer kriminelle­n Retortenba­by-Produktion der 1980er-Jahre. Bei der Aufklärung des Mordes an einem jungen Doktorande­n stoßen die Ermittler auf weitere ähnliche Fälle. Gemeinsam ist den Opfern, dass ihre Eltern die gleiche Berliner Kinderwuns­chklinik aufgesucht hatten, die inzwischen Stefan Wohlleben (Trystan Pütter) führt, Retortenso­hn der ehemaligen Klinikchef­in und ihrer Laborantin.

Ins Visier der Polizei gerät auch der Borderline­r Harbinger (Christoph Bach), der als widerwärti­ger Schläger auftritt. Karow begibt sich in dessen Hände, um Klarheit über Harbinger und seine Verbindung zu Wohlleben zu erlangen. Ein tödliches PsychoScha­chspiel beginnt.

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