IG Metall will im Südwesten streiken
(dpa) Der Metall- und Elektroindustrie stehen auch in Baden-Württemberg im Januar Warnstreiks bevor. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und IG Metall am Donnerstag in Ludwigsburg brachte keine Annäherung. Ein Angebot der Arbeitgeber wies die Gewerkschaft als unzureichend zurück. „Ab dem 8. Januar wird es in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg zu Warnstreiks kommen“, sagte Bezirksleiter Roman Zitzelsberger. Im Südwesten arbeiten gut 960 000 der bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie.
Die Arbeitgeber hatten nach Angaben von Südwestmetall-Chef Stefan Wolf eine Einmalzahlung von 200 Euro und ab April eine Tariferhöhung um 2,0 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 15 Monaten in Aussicht gestellt. Es beteilige die Mitarbeiter am wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen, lasse den Betrieben aber genug Spielraum. Die IG Metall hatte das Angebot bereits andernorts zurückgewiesen.
Die Gewerkschaft fordert neben sechs Prozent mehr Geld das Recht auf eine vorübergehende Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden bei gleichzeitigem Teil-Lohnausgleich für einige Beschäftigtengruppen. Die Arbeitgeber halten eine solche Regelung für rechtswidrig, weil sie aus ihrer Sicht alle Beschäftigten benachteiligt, die schon in Teilzeit sind und dafür keinen Ausgleich bekommen.
Die IG Metall wirft den Arbeitgebern vor, ihre Forderung mit dem Vorwurf der Rechtswidrigkeit diskreditieren zu wollen.
Seit Donnerstag bleiben alle 21 Maschinen der Air-Berlin-Tochter Niki am Boden. Nach der Pleite Air Berlins wollte die Lufthansa die Fluggesellschaft übernehmen. Doch der Niki-Verkauf scheiterte am Widerstand der EU-Wettbewerbshüter. Die verweigerten nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ihre Zusage, weil die Lufthansa ihrerseits ihre Versprechen nicht gehalten hat. Die Fluglinie wollte beim Kauf von Niki auf einen Großteil der Start- und Landerechte des Ferienfliegers verzichten. Im Übernahmeangebot sei davon aber am Ende nicht mehr die Rede gewesen.
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