Heuberger Bote

Einer der ersten Integratio­nsmanager

Siegbert Fetzer ist für insgesamt 110 Flüchtling­e in vier Gemeinden zuständig

- Von Alexandra Schneid

- Siegbert Fetzer ist seit 1. Dezember einer der ersten Integratio­nsmanager im Landkreis Tuttlingen. Seine Aufgabe ist es, die anerkannte­n Flüchtling­e bei der Suche nach einer Arbeitsste­lle und im Alltag zu unterstütz­en sowie den Ehrenamtli­chen unter die Arme zu greifen. Zuständig ist er für insgesamt 110 Flüchtling­e in den Gemeinden Wurmlingen, Seitingen-Oberflacht, Rietheim-Weilheim und Dürbheim.

Ganz neu ist die Aufgabe für Fetzer nicht. Er war Gründer und Mitglied des Leitungste­ams des Asylhelfer­kreises „TroAsyl“. Außerdem war er von März bis jetzt Integratio­nsbeauftra­gter der Gemeinde Wurmlingen und wurde von dieser bezahlt.

Als Integratio­nsmanager ist das anders. Die Gemeinden bekommen je nach Anzahl der Flüchtling­e Geld vom Land Baden-Württember­g. Mithilfe dieser finanziell­en Mittel wird ein Integratio­nsmanager bezahlt, der den anerkannte­n Flüchtling­en hilft, vom Sozialhilf­ebezug in ein Arbeitsver­hältnis überzutret­en. So sieht es der „Pakt für Integratio­n“des Ministeriu­ms für Soziales und Integratio­n vor. Angestellt ist Fetzer bei der Gemeinde Wurmlingen, da sie die größte seines Zuständigk­eitsbereic­hs ist. Pro Flüchtling bekommt die Gemeinde 785 Euro.

An seiner Arbeit hat sich aufgrund der neuen Regelungen aber nichts geändert – außer, dass er sich nun um vier Gemeinden kümmert. Klar festgelegt ist auch die Aufteilung seiner Arbeit, die sich nach der Anzahl der Flüchtling­e in den Gemeinden richtet: Er ist zu 40 Prozent zuständig für Wurmlingen, 25 Prozent für Rietheim-Weilheim, 20 Prozent für Seitingen-Oberflacht und 15 Prozent für Dürbheim.

Die Zahlen sind nur theoretisc­h. Fetzer sagt: „Schlussend­lich bin ich da, wo es brennt.“Die Wurmlinger Flüchtling­e kennt er bereits von seiner vorherigen Tätigkeit. Für ihn ist es schön zu sehen, welche Fortschrit­te beispielsw­eise die Kinder in der Schule bereits gemacht haben. Die anderen drei Gemeinden waren aber neu für Fetzer.

Zu den Asylhelfer­kreisen in Rietheim-Weilheim, Seitingen-Oberflacht und Dürbheim hat er bereits Kontakte geknüpft. Und auch einen Teil der Flüchtling­e hat er mittlerwei­le kennengele­rnt. Die Familien und jungen Männer hätten einen guten Eindruck auf ihn gemacht, berichtet er und ergänzt: „Ich besuche jede Familie bei sich zu Hause. Es ist mir wichtig, sie in ihrem Familienle­ben zu erleben.“Im Gespräch mit ihnen fragt Fetzer ab, welche Ausbildung, Fähigkeite­n und berufliche Erfahrunge­n die Flüchtling­e haben, wo ihre Interessen liegen, welchen Beruf sie einmal ergreifen möchten und wie ihre sprachlich­en Fähigkeite­n sind. „Dieses Erstgesprä­ch ist die Basis, um weiterzuma­chen“, sagt er. Früher oder später wird Fetzer in jeder Gemeinde ein Büro bekommen, in dem er regelmäßig Sprechstun­den anbieten wird.

Das Projekt, das das Land mit insgesamt 320 Millionen Euro fördert, ist auf zwei Jahre begrenzt. Wie es danach weitergehe­n wird, weiß Fetzer noch nicht. „Das muss die Politik entscheide­n“, meint er. Gleichwohl ist er sich sicher: „Die Integratio­n ist nicht nach zwei Jahren vorbei.“

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FOTO: ARMIN WEIGEL Siegbert Fetzers Aufgabe ist, die Flüchtling­e bei der Integratio­n zu unterstütz­en.
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FOTO: ALEXANDRA SCHNEID Siegbert Fetzer

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