Fridingens Flüchtlingskoordinatorin geht
Angelika Hasenknopf wechselt in den Ruhestand - Carina Schwarz übernimmt
- Angelika Hasenknopf hört nach zwei Jahren als Fridinger Flüchtlingskoordinatorin auf. Der Gemeinderat hat sie am Montagabend offiziell verabschiedet. Die Gemeinschaftsunterkunft Feuerhake wird in Zukunft von Neuhausen ob Eck aus mitbetreut.
Zwei gute Jahre seien es gewesen, resümierte Angelika Hasenknopf ihre Zeit als Flüchtlingskoordinatorin. Dafür, dass der Fridinger Helferkreis 2015 erst eine Woche vor der Ankunft der ersten Flüchtlinge gegründet worden ist, hätte die erste Phase gut funktioniert. Rund 50 Freiwillige hätten sich problemlos gefunden.
Ein Grund für den verhältnismäßig reibungslosen Start sieht Hasenknopf im Nachhinein in der Sprache. „Es war ein Glücksfall für Fridingen, dass wir bis auf eine Person nur arabische Flüchtlinge hatten“, sagt sie. So hätten Konflikte vermieden werden können. Die 31 Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft (GU) hätten schon im Dezember 2015 mit ihren Deutsch-Kursen begonnen.
Die Besetzung der GU habe sich bis Mitte 2017 komplett verändert. Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen darf ausziehen, wer anerkannt wurde. Zum anderen dürfen die Bewohner auch ohne Anerkennung ausziehen, wenn sie bereits zwei Jahre in der GU gelebt haben. „Die meisten haben Dank der Helfer auch eine Wohnung gefunden“, berichtet Hasenknopf. Nach der Auflösung der GU in Mahlstetten seien noch einmal Menschen hinzugekommen. Drei alleinerziehende Mütter und zwei junge Männer, die mittlerweile Ausbildungen begonnen haben.
Aktuell leben noch zwölf Person in der GU Feuerhake. Da sich der Quadratmeteranspruch pro Person von fünf auf 7,5 Quadratmeter vergrößert hat, sind Doppelzimmer einzeln belegt, das Fünferzimmer ist jetzt ein Gemeinschaftsraum. Weil nur noch wenig Personen in der GU leben, habe sich die Präsenzzeit von Hasenknopf auch deutlich verringert. Dadurch sei es auch manchmal vorgekommen, dass die „Hausordnung nicht mehr so gut eingehalten wurde“, sagt sie. Die Nachbarn hätten aber immer verständnisvoll reagiert.
Jetzt stünde die Fridinger Flüchtlingsarbeit – wie die im ganzen Landkreis – vor der Herausforderung der Anschlussunterbringung, sagte Hasenknopf. 800 Personen warten im Landkreis Tuttlingen darauf, in eigene Wohnungen ziehen zu können. Hasenknopf hofft hier auch auf Hilfe aus Fridingen. Diese Aufgabe stellt sich nun aber der neuen Flüchtlingskoordinatorin, Carina Schwarz. Sie betreut die GU Feuerhake von Neuhausen ob Eck aus mit. Zusätzlich stellt der Kreis demnächst einen Integrationsmanager, der sich um die Anliegen der Flüchtlinge kümmern soll. Das seien längst nicht mehr die anfänglichen Probleme wie etwa Arztbesuche. Der Integrationsmanager soll sich unter anderem um bürokratische Belange kümmern.
Angelika Hasenknopf verabschiedet sich jetzt zwar in den Ruhestand – ganz aus der Welt sei sie aber nicht. Für Fragen stünde sie immer parat.