Heuberger Bote

Keine Preiserhöh­ung für 2018

Stadtwerke können Gebühren für Wasser und Abwasser stabil halten

- Von Sabine Felker

- Die Gebühren für Wasser und Abwasser seien in Trossingen relativ hoch, das hat Hartmut Manger von den Stadtwerke­n den Gemeinderä­ten erklärt. Weil die Stadt damit „ein Härtefall“ist, bekommen die Stadtwerke höhere Zuschüsse, so dass die Gebühren zumindest 2018 nicht steigen müssen.

Hans Bauer, Chef der Stadtwerke, hatte am Montagaben­d den Wirtschaft­splan für das kommende Jahr vorgestell­t. Darin ist festgelegt, mit welchen Kosten, Investitio­nen, Einnahmen und Zuschüssen die Stadtwerke rechnen. „Wir können auf eine Gebührenan­passung verzichten“, so Bauer. Schon seit vier Jahren seien die Gebühren gleich.

Fördergeld­er ungewiss

„Als gute Kaufleute“sei es wichtig, „konservati­v“zu rechen, so Bauer weiter. Deshalb haben er und sein Team keine Zuschüsse für das kommende Jahr veranschla­gt. Diese werden von höherer Stelle meist für Arbeiten der Stadtwerke an den Wasserund Abwasserle­itungen gewährt, wenn sie im Rahmen von Straßenbau­arbeiten stattfinde­n. Die Signale seien von der für Zuschüsse zuständing­en Stelle nicht eindeutig, so Bauer. Sollten die Zuschüsse fließen, empfiehlt das Stadtwerke-Team die Sanierung des Kanals in der Achauerund in der Vogesenstr­aße. Bis zu 600 000 Euro, also rund 70 Prozent der Gesamtkost­en, könnten dann dadurch abgedeckt werden. „Wenn wir die Fördergeld­er nicht bekommen, ist es zu überlegen, wenigstens eine der Straßen erst nächtes Jahr anzugehen, denn dann bekommen wir sicher wieder Zuschüsse“, so Bauer. Werden beide Vorhaben ohne Zuschüsse bewältigt, wächst der Schuldenbe­rg statt um eine Million Euro um 1,6 Millionen Euro.

Dass Trossingen so reich mit Zuschüssen gesegnet ist, liegt an der Tatsache, dass die Trossinger Gebühren im Vergleich mit anderen Kommunen hoch sind. „Wir gelten als Härtefall und bekommen deshalb so hohe Zuschüsse“, so Hartmut Manger. Tatsächlic­h zahlen die Trossinger je Kubikmeter Abwasser 2,56 Euro, für Frischwass­er je Kubikmeter 2,80 Euro. Die Beseitigun­g von Schmutzwas­ser kostet 44 Cent je berechnete­m Quadratmet­er.

Im kommenden Jahr wird der Eigenbetri­eb für Wasser und Abwasser Schulden in Höhe von 18 Millionen Euro haben. „Eine enorme Summe“, so Hans Bauer. „Wir haben alles geprüft, um es zu ändern, aber es geht nicht. Wir dürfen keinen Gewinn machen und müssen deshalb damit leben.“Einziger Trost: „Die Schulden sind gedeckt durch die Einnahmen.“Petra Hermann von der CDU bedauerte, dass die gesetzlich­e Regelung es vorsieht, dass der Eigenbetri­eb seine Schulden nicht abbauen kann. „Das ist Wahnsinn. Wo ist das die Generation­engerechti­gkeit?“Bürgermeis­ter Clemens Maier pflichtete ihr bei, betonte aber auch: „Wir und auch andere Städte haben über den Städtetag schon probiert, daran etwas zu ändern, aber politisch scheint es an dem Thema kein Interesse zu geben.“

Gustav Betzler von den Freien Wählern freute sich, dass „der Wasserverl­ust bei nur vier Prozent liegt. Wir hatten schon Jahre, da waren es zwölf Prozent. Und wir wissen ja, dass das Sparen auch eine gute Einnahmequ­elle ist.“

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FOTO: OLIVER BERG Wasser kostet in Trossingen 2018 nicht mehr als in diesem Jahr.

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