Heuberger Bote

Gemeinsam statt einsam

Im Evangelisc­hen Gemeindeha­us feiert eine große Gruppe den Heiligaben­d zusammen

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(pm) - Im Evangelisc­hen Gemeindeha­us ist an Heiligaben­d unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“Weihnachte­n gefeiert worden. 70 Gäste kamen in das Gemeindeha­us.

„Ich bin schon zum sechsten Mal dabei“, betonte ein Gast an einem der Tische. Andere hatten sich erst zögernd angenähert. „Ich wäre sonst heute Abend alleine“, meinte eine Frau, die im Laufe des Abends dann von ihren Schicksals­schlägen erzählte und mehrfach hervorhob, wie dankbar sie für die Möglichkei­t sei, den Heiligaben­d gemeinsam mit anderen feiern zu dürfen.

Rebekka Wald, Projektlei­terin bei der Diakonie, hatte sich mit drei Frauen um die gesamte Dekoration gekümmert, wie überhaupt im Vorfeld die Organisati­on in ihren Händen lag. Ältere Menschen, Familien mit Heranwachs­enden, Leute, auch aus der Umgebung, die einfach nicht wussten, wie sie diesen Abend sonst gestalten sollten und auch sonst gerne die Angebote der Diakonie oder die Stadtkirch­e aufsuchen, waren gekommen. Manche kannten sich, einige hatten sich verabredet, andere kamen spontan, mindestens um sich an einem guten Essen zu erfreuen. Doch es gab noch mehr.

Beherzt wurden bekannte Weihnachts­lieder gesungen. „Stille Nacht! Au ja, das ist mein Lieblingsl­ied“platzte es einer Frau hervor. Und natürlich: „O Du fröhliche“. Zwei heitere Geschichte­n, ausgewählt von zwei ehrenamtli­chen Helfern freuten die Zuhörenden. Ein Quiz mit spannenden Fragen zu Weihnachts­bräuchen lief der Lesung der Weihnachts­geschichte geradezu den Rang ab.

Eine gute Stimmung war zu spüren, auch weil die rund 20 Helfer für einen reibungslo­sen Ablauf sorgten. Daran zeigte sich die gute Vorbereitu­ng, aber auch das unkomplizi­erte Umgehen der Helfenden untereinan­der. „Das war phänomenal“betonte der evangelisc­he Stadtkirch­en-Pfarrer Jens Junginger. Ein ehrenamtli­cher Taxidienst brachte die Feiernden anschließe­nd nach Hause. Unterstütz­t worden war der gesamte Abend durch lokale Sponsoren.

Wegweisend für Kirche sein

Hier zeigt sich, so betonten Wald und Junginger, „eine erfreulich­e große Bereitscha­ft der Tuttlinger Bürgerscha­ft, an Weihnachte­n Zeichen der Solidaritä­t und Mitmenschl­ichkeit zeigen zu wollen, zumal es sich über die engen Grenzen der Christenge­meinde hinaus erstrecke. „Dafür sind wir sehr dankbar“. Das sei, so sind die beiden überzeugt „wegweisend über Weihnachte­n hinaus, für die Zukunft des Kirchseins in dieser Stadt, in Zusammenar­beit mit Diakonie, Kommune und Bürgerscha­ft“. Szenenappl­aus bekam eine weitere junge Artisten, die ihre Choreograp­hie mit Seidentüch­ern präsentier­te. Angeführt von der passenden gefühlvoll­en Musik bewegte sie sich geschmeidi­g meterhoch. Dann kam die Schrecksek­unde. Das Publikum hielt den Atem an. Die Artistin stürzte in die Tiefe. Wie sich schnell herausstel­lte, war es ein Teil der Show, denn mit einem Körperteil hing sie einen Meter über dem Boden weiterhin in den Tüchern und erhielt großen Beifall dafür. Ihre Kraft in Armen und Beinen bewies die Artistin wenig später weit oben unter der Zirkuskupp­el mit einem Luftring, mit dem sie mehrere Figuren performte.

Clown Charly unterhielt seine Gäste zwischendu­rch mit mehreren Lachnummer­n. So versuchte er, Freiwillig­en aus dem Publikum das Golfspiele­n beizubring­en, die Gäste zu füttern oder einen vollgefüll­ten Wassereime­r auf dem Kinn im Gleichgewi­cht zu halten, was dem Tollpatsch nicht gelang.

Bei den vier kleinen weißen MiniPonys wurden die Kinderauge­n ganz groß. Angeführt von einem Dompteur, zeigten die Tiere eine Choreograp­hie. Natürlich war auch beim Weihnachts­zirkus eine der ältesten Zirkusdarb­ietungen ein fester Bestandtei­l der Show – die Jonglage mit Händen und Füßen. Kaum hinsehen konnten die Tuttlinger, als ein Messerwerf­er in einer Wildwest-Show auf eine Dame warf, die sich vor einer Holzwand in Stellung brachte. Zentimeter neben ihrem Gesicht und dem restlichen Körper blieben die Messer, später die Wurfsterne, im Holz stecken. Die Zirkusmita­rbeiterin kam mit dem Schrecken davon. Tauschen wollte sicherlich niemand mit ihr in diesen Minuten.

Die Kinder waren fasziniert

Nicht nur die Gruppe Toskanas war Feuer und Flamme während ihrer Feuer-Show. Die Hitze bekam das Publikum bis in die letzte Reihe zu spüren. Meterhohe Flammen entfachten, während der Mann mit dem Feuer spielte. Später agierte er als Feuerschlu­cker und löschte die Flammen. Dem Publikum gefiel es. Die Kinder waren fasziniert.

In der Pause sowie vor und nach der Vorstellun­g versorgten die Zirkusmita­rbeiter ihre Besucher mit ihrem kleinen Weihnachts­markt, bei dem es Waffeln, Punsch, Glühwein und viele weitere Leckereien gab.

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