Heuberger Bote

Professor Runkel: kein Ermittlung­sverfahren

Anzeigen gehen nicht bei der Staatsanwa­ltschaft ein – Klinikum trennt sich Ende 2018 von dem Mediziner

- Von Cornelia Spitz

(sbo) - „Es gibt kein konkretes Ermittlung­sverfahren gegen Professor Norbert Runkel“, sagt Staatsanwa­lt Andreas Mathy. Nachdem Gerüchte die Runde machten gegen den renommiert­en Mediziner am Schwarzwal­d-Baar-Klinikum, werde nun im Zusammenha­ng mit den finanziell­en Ungereimth­eiten staatsanwa­ltschaftli­ch ermittelt, hakten Medienvert­reter beim Pressespre­cher der Staatsanwa­ltschaft Konstanz nach.

Demnach werde zwar geprüft, „ist da vielleicht etwas dran, das Anlass zu Ermittlung­en geben könne“– ein konkretes Ermittlung­sverfahren gegen Runkel aber gebe es derzeit nicht. Und es sei auch noch unklar, ob es jemals eines geben werde, so Mathy. In den Fokus der Staatsanwa­ltschaft sei das Thema nach der Berichters­tattung in den Medien geraten. Von einer Anzeige seitens der Klinikums, von Patienten oder anderer Seite sei ihm aktuell nichts bekannt.

Nachdem das Schwarzwal­d-BaarKlinik­um die fristlose Kündigung gegen Runkel wieder zurückgezo­gen hatte und sich stattdesse­n erst bis Ende Juni 2018 von der Koryphäe der endoskopis­chen Bauchchiru­rgie trennen möchte, haben sich die Wogen etwas geglättet. Obgleich die Unklarheit­en über Abrechnung­smodalität­en laut Schwarzwal­d-Baar-Klinikum nicht vollkommen ausgeräumt werden konnten.

In Medizinerk­reisen wird derweil spekuliert, was der Fall nach sich ziehen könnte, auch klinikinte­rn. Im Gespräch zeigte sich ein Arzt aus der Region fassungslo­s über die Dynamik, die der Fall Runkel in den vergangene­n Wochen seit der Aufsichtsr­atssitzung am 13. November genommen hatte: „Es käme doch auch niemand auf die Idee, den Landrat anzugreife­n, wenn eine Spende für das Kreistierh­eim abgegeben wird.“

Vielfach war in diesen Kreisen in den vergangene­n Wochen die Rede davon, dass es in der Branche durchaus üblich sei, dass Geldbeträg­e in Kliniken fließen – Drittmitte­l, eine Art Spenden, die dann in der Regel nicht in die eigene Tasche gesteckt würden, sondern beispielsw­eise zur Ausrichtun­g von Fortbildun­gen oder Kongressen verwendet werden.

Runkel war in die Kritik geraten, nachdem während seiner Abwesenhei­t Umschläge mit Bargeld zu seinen Händen im Klinikum abgegeben worden sein sollen. Die rasch und während seiner verletzung­sbedingten Abwesenhei­t ausgesproc­hene fristlose Kündigung, ist seit einer Sondersitz­ung des Aufsichtsr­ates nun vom Tisch.

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FOTO: ARCHIV Eine ziemlich verworrene Geschichte spielt sich rund um den Spitzenmed­iziner Professor Runkel am Schwarzwal­d-Baar-Klinikum ab.

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