Wild Wings gewinnen 4:2 in Mannheim
Deutsche Eishockey-Liga: Erster Schwenninger Sieg bei den Adlern seit 16 Jahren
- Die Wild Wings haben in der Deutschen Eishockey-Liga erstmals in der SAPArena und erstmals seit 16 Jahren wieder in Mannheim gewonnen: Die Schwenninger behielten in einem rasanten Baden-Württemberg-Derby bei den Adlern mit 4:2 (1:2, 1:0, 2:0) die Oberhand.
„Die Nummer eins im Land sind wir“, sangen die 650 mitgereisten SERC-Fans in der mit 13 600 Zuschauern ausverkauften SAP-Arena vor Spielbeginn und nach der Schlusssirene.
Das Derby am Samstagabend, bei dem die Mannheimer in ihren blauen Weihnachtstrikots und die Mannen vom Neckarursprung in Rot antraten, war von Beginn an hektisch und nervös. Zunächst musste der ExSchwenninger Matthias Plachta auf die Strafbank, die Wild Wings konnten aber kein gescheites Powerplay aufziehen.
Dann musste der Schwenninger Verteidiger Dominik Bittner gegen seinen Ex-Klub in die Kühlbox. Mannheim kam in Überzahl aber nicht zum Abschluss. Als Bittner gerade von der Strafbank zurückkehrte, streckte ihn Sinan Akdag mit einem Stockfoul nieder. Der Mannheimer Verteidiger kassierte zurecht eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Bitter, Bittner fiel verletzt aus. Als dann auch noch Luke Adam für zwei Minuten raus musste, agierten die Wildschwäne in doppelter Überzahl. Und sie ließen sich die Chance nicht entgehen, Andrée Hult wurde von Will Acton herrlich freigespielt und traf gegen Dennis Endras zum 0:1.
Die Adler hatten allerdings die passende Antwort parat. Als Simon Danner zwei Strafminuten bekam, markierte Ex-NHL-Star Devin Setoguchi mit einer tollen Einzelaktion das 1:1 (14.). Und nur 56 Sekunden darauf gingen die Nordbadener sogar in Front. Es war gegen die Gäste eine Strafe angezeigt und Chad Kolarik ließ SERC-Goalie Dustin Strahlmeier keine Abwehrchance.
Bartalis trifft zweimal den Pfosten
In der 26. Minute Pech für die Cortina-Truppe, Istvan Bartalis traf nur den Pfosten. Das Derby war weiter kampfbetont und spannend. Dann bekam Niki Goc zwei Strafminuten. Das Powerplay der Schwenninger war gut. Markus Poukkula erzielte mit einem Traumtor per Rückhand aus ganz spitzem Winkel den 2:2Ausgleich.
Zu Beginn des dritten Drittels hatte Goalie Endras viel zu tun. Glück hatte der Nationaltorwart, dass der blendend aufgelegte Bartalis zum zweiten Mal an diesem Abend nur den Pfosten traf. Dann waren die Mannheimer zu weit aufgerückt, die Scheibe kam zu Marcel Kurth und der gebürtige Donaueschinger brachte Schwenningen mit seinem ersten Saisontor 3:2 in Führung.
Mannheim machte in der Schlussphase Druck, wollte unbedingt den Ausgleich. Mit Glück und Geschick und Strahlmeier hielten die Gäste aber den Kasten sauber. 75 Sekunden vor Schluss nahm Adler-Trainer Bill Stewart auch seinen Torwart vom Eis. 25 Sekunden vor dem Ende traf Giliati in den leeren Kasten zum 4:2Endstand für Schwenningen.
„Ich bin wunschlos glücklich. Endlich hat es mit meinem ersten Tor geklappt“, strahlte Kurth hinterher. „Schwenningen ist cool geblieben, hat sich von den Mannheimern nicht provozieren lassen“, sagte Fernsehexperte Andi Renz.