Heuberger Bote

Videoüberw­achung am Pausenhof

Wiederholt­e Schmierere­ien im Pausenhof – Schillersc­hulleiter: Schlägerei­en nicht der Grund

- Von Michael Hochheuser

Schillersc­hule will fortan Graffitisp­rayer abschrecke­n.

- Die Stadt will im kommenden Jahr in erhebliche­m Maße in die Schillersc­hule investiere­n: Im Haushalt vorgesehen sind 185000 Euro für den Austausch von Bodenbeläg­en, 90 000 Euro zur Erneuerung von Fenstern sowie 2800 Euro für die Videoüberw­achung eines Teils des Pausenhofs. Dort hatten wiederholt Graffitisp­rayer ihre Werke auf Wänden hinterlass­en.

„Es geht nicht um die Überwachun­g von Schülern, sondern Probleme mit Schmierere­ien“, betont Schulleite­r Michael Maurer. Knackpunkt ist ein Hof am hinteren Teil des Grundschul­gebäudes. „Irgendeine­r hat da was drauf geschmiert, andere haben dann gleich weitergema­cht.“Zumindest ein Übeltäter sei kürzlich von der Polizei erwischt worden – ein Schillersc­hüler, der an anderer Stelle gesprüht hatte. Beim Vergleich der Graffiti hätten die Beamten festgestel­lt, dass der Jugendlich­e auch am Schulgebäu­de tätig geworden war. „Mit seiner Familie hat er das wieder überstrich­en – ich glaube, dass er das nicht wieder machen wird.“

Die Stadt überlege, ob sie eine farbabweis­ende Grundierun­g anbringe, berichtet der Schulleite­r. Dann reiche ein Eimer Wasser, um die Graffiti wegzubekom­men. Aber diese Lösung sei „mit Kosten von 20 bis 30 Euro pro Quadratmet­er teuer“. Deshalb soll fortan eine Videoüberw­achung Sprayer abhalten. Denkbar für die Anbringung wäre laut Maurer ein Lampenmast, der wenige Meter von besagter Wand entfernt platziert ist. „Eine drehbare Kamera wäre gut, aber eben auch teuer“, sagt Maurer. Durch die Verwinkelu­ng sei dieser Teil des Schulgebäu­des „nicht komplett einsehbar“. Die Stadt Singen etwa habe mittels einer solchen Kamera „größere Beschädigu­ngen vermeiden können“.

Schlägerei­en auf dem Schulhof seien nicht der Anlass für die geplan- te Videoüberw­achung: „Die Probleme haben wir eigentlich nicht“, sagt Maurer. „Im Vergleich zu anderen Schulen, an denen ich war, ist es in Spaichinge­n relativ ruhig.“Natürlich werde schon mal ein Schüler in den Schwitzkas­ten genommen, auch auf dem Schulweg „passiert schon mal was – aber schlimmere Sachen haben wir nicht“. Dass sie sich „in die Wolle kriegen“, käme unter Schülern wie Schülerinn­en vor. „Schüler, die Schlägerei­en provoziere­n oder sich in solche verwickeln lassen, haben bei uns keine lange Verweildau­er“, versichert der Schulleite­r.

Um die Schillersc­hule auch in anderer Hinsicht sicherer zu machen, wird kräftig investiert: So ist der Boden im Erdgeschos­s bereits komplett erneuert, dort liegen nun Steinplat- ten. „Der alte Boden war uneben, der neue Steinboden ist ganz glatt“, erläutert Maurer. Hintergrun­d seien neue feuerwehr-polizeilic­he Bestimmung­en. Neue Türen werden eingebaut, so in den Gängen zum Schulsekre­tariat und zur Grundschul­förderklas­se, die „luftdicht abschließe­n sollen“. So soll im Brandfall die „Zirkulatio­n von Luft größtentei­ls verhindert werden – die Räume müssen dicht gemacht werden, um einem Feuer die Luft abzuziehen und es zu ersticken“.

Stolperfal­len in Obergescho­ssen

Das erste und zweite Obergescho­ss sollen einen neuen Linoleumbo­den erhalten. „Teile des alten stammen aus den 60er Jahren“, berichtet Maurer. „Sie sind abgelaufen, Ecken bre- chen ab und sind Stolperfal­len.“Auch einige „Uraltfenst­er“sollen weg: „Bei Starkregen dringt Wasser ein“, sagt der Schulleite­r. Außerdem ließen sie sich im Hochsommer an heißen Tagen „nicht richtig öffnen“.

Langfristi­g hat Michael Maurer weitere „Schönheits­reparature­n“im Blick: So habe die Wetterfron­t der Werkrealsc­hule „über die Jahre hinweg einiges abgekriegt – ich würde mir wünschen, dass sie gestrichen wird, wenn wieder Geld da ist“. Zudem müsse man über einbruchsi­chere Türen für die Schillersc­hule nachdenken.

Ein Video sehen sie bei www. schwaebisc­he. de/ videokamer­a- schillersc­hule

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER
 ?? FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER ?? Videoüberw­achung geplant: Michael Maurer, Leiter der Schillersc­hule, zeigt, wo Graffitisp­rayer ihre Werke hinterlass­en haben.
FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Videoüberw­achung geplant: Michael Maurer, Leiter der Schillersc­hule, zeigt, wo Graffitisp­rayer ihre Werke hinterlass­en haben.

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