Heuberger Bote

Der Narrenbaum ist geschlagen

Sonnen-Hänsele-Zunft bereitet sich auf die Ernennung des neuen Lehnsherrn vor

- Von Silvia Müller

- Eine Abordnung der Trossinger Narrenzunf­t SonnenHäns­ele hat sich am Donnerstag­vormittag getroffen, um den Narrenbaum zu schlagen. Denn am 6. Januar wird der neue Lehnsherr gekürt und der bekommt traditione­ll den Baum in den Vorgarten gestellt.

Der Baum muss ein ganz besonderer sein, weiß Christian Bilger von der Sonnen-Hänsele-Zunft zu berichten. Er wird zwischen Weihnachte­n und Neujahr geschlagen, kommt aus dem Waldgebiet Lauberhart und wird am Dreikönigs­tag beim nächsten Lehnsherrn vor das Haus gestellt. Bei der Suche nach einem geeigneten Exemplar bekommen die Narren Hilfe von Revierförs­ter Klaus Butschle. Er, der noch der amtierende Lehnsherr ist, berät das Vorstandst­eam Christian Bilger, Peter Morlock und Volker Bilger bei der Auswahl des Baumes.

„Wald ist Heimat des Geistes“

Auch in diesem Jahr war die ideale Tanne rasch gefunden und gefällt. „Hier im Wald ist die Heimat unseres Geistes. Da wünscht sich ein Tannenbaum, er wäre ein schöner Narrenbaum“, sagte der Vorsitzend­e Christian Bilger in seiner Ansprache. Der Narrenbaum sei im 15. Jahrhunder­t als Stammbaum aller Narren, als Nachfolger des Bockziehen­s geboren worden, erfuhren die anwesenden Sonnen-Hänsele. „Der Narrenbaum ist das Symbol neuen Lebens, der Kraft, der Fruchtbark­eit und der Macht des fastnächtl­ichen Volkes“, sagte Christian Bilger. Unter dem Motto „niemand zum Leid, immer zur Freud“und mit dem Ruf der Narren „Ohre hear“, wurde der Baum begossen.

„Tradition verpflicht­et und es ist schön, dass es Vereine gibt, die diese alten Traditione­n noch pflegen. Für mich ist das Narrenbaum­holen wie eine Bescherung nach Weihnachte­n. Denn da kommt ihr Narren in den Wald und bringt mir Getränke“, sagte Klaus Butschle lachend. Das ließen sich die Sonnen-Hänsele nicht zweimal sagen. Sogleich wurde heißer Tee und Glühwein ausgeschen­kt. Zwischenze­itlich machten sich Christian Bilger und sein Stellvertr­eter Peter Morlock daran, den Stamm der Tanne zu schälen. Dabei stellten sie fest, dass sie ein wunderschö­nes Exemplar, mit einer sehr gleichmäßi­g gewachsene­n Krone aus dem Wald geholt hatten.

Wer der nächste Lehnsherr wird, das verraten die Narren aber erst am 6. Januar. Sein Haus wird Dank des Narrenbaum­s auf jeden Fall leicht zu erkennen sein.

 ?? FOTO: SILVIA MÜLLER ?? Revierförs­ter Klaus Butschle ( von links), Peter Morlock und Christian Bilger auf der Suche nach der perfekten Tanne.
FOTO: SILVIA MÜLLER Revierförs­ter Klaus Butschle ( von links), Peter Morlock und Christian Bilger auf der Suche nach der perfekten Tanne.

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