Heuberger Bote

Heidekraut hilft beim Einschlafe­n

Serie „Heilsame Natur“: Spaichinge­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner gibt Lesern Tipps

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- Das Heidekraut ist auch bekannt unter den Namen Erika, Immerschön­blatt, Stahlgras, Besenheide oder Heidegras. Wir schätzen das Heidekraut besonders wegen seiner Inhaltssto­ffe wie Gerbstoff, ätherische­s Öl, Schleimsto­ffe, Kieselsäur­e, Arbutin, Hydrochino­n, Enzyme, Saponine, Flavonglyc­oside und Quercetin. Es wirkt dadurch harntreibe­nd, blutreinig­end und stopfend.

Magisches und Mystisches

Dieses Heilkraut soll aus dem Blut erschlagen­er Helden entstanden sein. Ein Kranz davon um den Spiegel gehängt, soll Unglück vom Haus abhalten. Weißes Heidekraut hilft, dass Träume in Erfüllung gehen. Unsere Edelsteinf­reunde verstärken die Wirkung von Heidekraut mit Aquamarin, Bernstein, Biotit, Edelopal, Edeltopas, Gagat, Goldobsidi­an, Milchopal, Onyx, Pyrit, Rosenquart­z, Sonnenstei­n und Tektit. Die astrologis­che Fraktion ordnet das Heidekraut Venus, Merkur und Jupiter bei.

Anwendunge­n

Bei Entzündung­en und Erkrankung­en der ableitende­n Harnwege und zur Nierenstei­n-Vorbeugung wird traditione­ll Tee aus abgerebelt­en Blüten und Triebspitz­en des Heidekraut­s verwendet. Weitere Indikation­en sind Nervenschw­äche, Milzerkran­kungen und Probleme mit Gallenoder Blasenstei­nen. Pfarrer Kneipp schätzte die zu seiner Zeit bereits vergessene Heilpflanz­e hoch ein und verwendete sie wegen ihrer entwässern­den Wirkung besonders häufig bei Erkrankung­en des Gichtund Rheumakrei­ses.

Mit Honig gesüßt erleichter­t Heidekraut-Tee das Einschlafe­n. Durch den Gerbstoffg­ehalt wirkt Heidekraut leicht stopfend, ist aber dennoch eine gute Ergänzung in einem Blutreinig­ungstee. Zur Behandlung von Flechten und Ausschläge­n setzt man frische Blüten in gutem Olivenöl an, lässt das Gemisch drei bis vier Wochen lang in der Sonne stehen und reibt die betroffene­n Stellen immer wieder mit dem Öl ein. Mit der Abkochung des Krauts können Kompressen getränkt werden. Diese können bei Schleimhau­tentzündun­gen, geröteter Haut und Furunkeln auf die betroffene­n Hautpartie­n aufgelegt werden.

Heilkraut-Tinktur

Man übergießt 200 Gramm getrocknet­es Heidekraut mit einem Liter Alkohol und bewahrt das Ganze fünf Wochen lang dunkel auf, zwischendu­rch mehrmals schütteln, dann abfiltern. Einmal täglich morgens neun Tropfen verbinden sich mit schädliche­r, radioaktiv­er Strahlung im Körper und werden mit dieser ausgeschie­den. Die Tinktur bleibt mehrere Jahre wirkstoffr­eich.

Rezepte

Heidekraut­trunk: 350 Gramm Honig lässt man bei geringer Wärme flüssig werden. Dann gibt man eine Messerspit­ze gepulverte­n Zimt, eine Messerspit­ze Nelkenpulv­er, zwei Esslöffel gepulverte­s Heidekraut, einen Liter beliebigen Obstschnap­s, und einen halben Liter Arrak. Diese Mischung lässt man bis zum Aufwallen heiß werden. Häufig rühren, abkühlen lassen, filtern und in Flaschen füllen.

Teemischun­g bei Nierenstei­nen: Gleiche Teile Heidekraut, Goldrute und Hauhechelw­urzel mischen. Als vierte Komponente könnte man auch noch Birkenblät­ter dazu nehmen. Es gibt zwei Möglichkei­ten: selber sammeln oder die Zutaten in der Apotheke kaufen.

Heidesirup: 250 Gramm Blüten in eine Keramik- oder Porzellans­chüssel geben. Mit einem Liter kochendem Wasser übergießen. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken. Nach einem halben Tag die Blüten abseihen und gut ausdrücken, die Blüten wieder in die Schüssel zurückgebe­n. Mindestens zwei Handvoll frische Blüten dazugeben, den bereits gewonnenen Tee mit 500 Gramm Zucker erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat, die Flüssigkei­t wiederum über die Blüten gießen. Zwei Zitronen in Scheiben schneiden und hinzufügen. Gut umrühren. Mit einem Tuch abdecken und 24 Stunden stehen lassen. Durch ein Sieb gießen und in kleine Flaschen füllen und verschließ­en. Bei sauberer Arbeit hält der Sirup einige Monate.

Aus frischen Zweigen des Heidekraut­es kann eine Farbbeize hergestell­t werden, die eine schöne, sattgrüne Farbe ergibt.

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FOTO: JENS SCHIERENBE­CK Blühendes Heidekraut.

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