Heuberger Bote

„Wir bleiben am Ball“

Ortsvorste­her Dieter Kohler über Ortsentwic­klung, Verkehr und 125 Jahre TG Schura

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- Feldwegsan­ierung, Verkehrspr­obleme und steigende Einwohnerz­ahlen: Obwohl 2017 für Schura ein recht ruhiges Jahr war, haben sich einige wichtige Dinge ereignet. Unsere Redakteuri­n Larissa Schütz hat sich mit Ortsvorste­her Dieter Kohler unterhalte­n, was in diesem Jahr auf den Ortsteil zukommt.

Herr Kohler, das Jahr endet für Schura ja sehr erfreulich: Der Gemeindera­t hat endlich die Sanierung des Feldwegs östlich des Friedhofes bewilligt ...

Ja, dafür bin ich sehr dankbar, denn der Weg ist wirklich in einem schlechten Zustand. Und man muss auch sehen, dass der betreffend­e Feldweg nicht nur von Schuraer Bürgern, sondern stark gesamtstäd­tisch genutzt wird - sei es von Joggern oder Spaziergän­gern.

Würden Sie sagen, 2017 war insgesamt ein gutes Jahr für Schura?

Es war ein gutes, ruhiges Jahr für Schura. Wenn ich an Jahre denke, in denen es beispielsw­eise darum ging, ob auf Weigheimer Gemarkung ein Großgefäng­nis enstehen soll, muss ich sagen, dass die vergangene­n ruhigen zwei, drei Jahre der Gemeinscha­ft gut getan haben.

Nur auf den Straßen ist es nicht ruhig.

Der Verkehr bereitet uns vor allem Sorge, weil unsere Möglichkei­ten, dagegen vorzugehen, beschränkt sind. Die Verkehrszä­hlung am Jahresanfa­ng hat ergeben, dass 9000 Fahrzeuge am Tag durch die Ortsmitte fahren - das ist eine ganze Menge. Ich habe auch den Eindruck, dass der Verkehr jährlich zunimmt. Der Transitver­kehr nach VillingenS­chwenninge­n fährt auch nach wie vor durch Schura. Wir hatten ursprüngli­ch gehofft, dass mehr Lastwagen die Süd-Ost-Umgehung nutzen würden.

Also bleibt der Verkehr 2018 Thema?

Ja, das Thema Verkehr wird uns treu begleiten. Wir werden versuchen, in kleinen Schritten Linderung zu erreichen. Nur ein umfassende­s Konzept zur Verkehrsbe­ruhigung, das habe ich leider nicht.

Dabei war der Verkehr auch ein Dreh- und Angelpunkt im Dorfentwic­klungskonz­ept, das Matthias Sacher vom Bereich Wirtschaft­sförderung, Standort- und Immobilien­entwicklun­g vorgestell­t hat. Demnach lässt sich die Ortsmitte kaum beleben, da der Verkehrslä­rm zu hoch ist.

Natürlich kann bei unserem Verkehrsau­fkommen keine Wohnqualit­ät in der Ortsmitte aufkommen. Das war uns schon bewusst, bevor Herr Sacher das Konzept vorgestell­t hat. In Sachen Dorfentwic­klung werden wir trotzdem am Ball bleiben und ich hoffe, dass wir weitere innerörtli­che Flächen bebauen können, denn Wohnraum wird in Schura dringend benötigt. Ich gehe davon aus, dass wir 2018 weiterwach­sen und dass sich einiges entwickelt - im Umkehrschl­uss verstärken mehr Einwohner natürlich auch den Verkehr. Das sind Herausford­erungen, denen wir ins Auge sehen müssen.

Stehen im kommenden Jahr außer Verkehr und Dorfentwic­klungskonz­ept größere Projekte an?

Größere Projekte kommen eigentlich keine auf uns zu. Unser Kindergart­en ist voll, aber anbauen müssen wir noch nicht. Das Rathaus wird schrittwei­se saniert, was sehr gut läuft. Das Highlight des Jahres wird sicherlich unser Dorffest am 14. und 15. Juli, das wir gemeinsam mit der TG Schura feiern, die ihr 125-jähriges Jubiläum begeht. Es ist nicht alltäglich, dass Kommunen mit Vereinen zusammen feiern und es zeigt zum einen die Wichtigkei­t der TG für Schura und zum anderen die gute Zusammenar­beit.

Gehen Sie 2018 von einem Jahr wie dem vergangene­n aus - ruhig und ohne größere Schwierigk­eiten?

Mit solchen Prognosen bin ich immer vorsichtig, da Probleme oder Herausford­eungen quasi über Nacht auftauchen können. Ähnlich war es ja damals auch mit dem Gefängnis bei Weigheim. Aber ich wünsche mir ein planbares und harmonisch­es Miteinande­r in einer gut funktionie­renden Dorfgemein­schaft.

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FOTO: RALF PFRÜNDER Umzug der TG Schura, vermutlich in den 70er-Jahren in der Schurarer Ortsmitte. Der Verein wird in diesem Jahr 125 Jahre alt.
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FOTO: STADT Dieter Kohler

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