Heuberger Bote

Resolute

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Was ihr bereits als Partei- und Fraktionsv­orsitzende der Grünen in Niedersach­sen gelungen ist, strebt Anja Piel nun auch auf Bundeseben­e an: Mit ihrer Kandidatur als Bundesvors­itzende will die 52-Jährige, die dem linken Parteiflüg­el zugerechne­t wird, die Partei einen und sich für mehr Mitglieder­beteiligun­g einsetzen.

Piel gilt als bescheiden. Anders als etwa SchleswigH­olsteins Umweltmini­ster Robert Habeck, der ebenfalls Parteichef werden will, schreibt sie keine Bücher. Piel macht auch nicht viel Aufhebens um ihre Person und ihr Privatlebe­n. Nicht mal das genaue Alter ihrer beiden erwachsene­n Kinder möchte die verheirate­te Industriek­auffrau aus Fischbeck bei Hameln öffentlich preisgeben. Doch hinter der Bescheiden­heit verbirgt sich enorme Energie und große Hartnäckig­keit.

Die gebürtige Lübeckerin kam in die Politik, als sie nach Hameln umzog – und damit in die Nähe des Atomkraftw­erks Grohnde. 1998 trat sie den Grünen bei, engagierte sich in der Kommunalpo­litik und kandidiert­e dann für den Landtag. Von 2010 bis 2013 war sie Landesvors­itzende.

Nach der Landtagswa­hl 2013, bei der die niedersäch­sischen Grünen mit 13,7 Prozent ihr historisch bestes Ergebnis einfuhren, saß Piel in der Delegation für die Koalitions­verhandlun­gen mit der SPD. „Sehr tough“habe sie den Sozialdemo­kraten vier Ministerpo­sten für die Grünen abgerungen, erinnert sich ein Parteifreu­nd. Als Vorsitzend­e führte sie die Landtagsfr­aktion danach vier Jahre in der Regierungs­verantwort­ung. Rhetorisch­e Entgleisun­gen brachten sie aber auch schon in schwierige­s Fahrwasser: 2012 bezeichnet­e sie den niedersäch­sischen Verfassung­sschutz als „Scheißhauf­en“– und musste sich später entschuldi­gen.

Sarah Schababerl­e und dpa

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FOTO: DPA Anja Piel möchte sich für mehr Zusammenha­lt bei den Grünen einsetzen.

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