Heuberger Bote

Agenten als Menschenrä­uber

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Im Kalten Krieg gehörten sie zum Alltagsges­chäft, ungewöhnli­ch sind Entführung­en durch Geheimdien­ste aber auch heute nicht. Spionageth­riller, die das Leben schrieb:

Mordechai Vanunu: Der Techniker machte israelisch­e Atomgeheim­nisse öffentlich. Die Rache folgt 1986: Eine Agentin lockt ihn von London nach Rom. Von dort wird Vanunu nach Israel entführt, zu 18 Jahren Haft verurteilt und 2004 unter Auflagen entlassen.

Isang Yun: Der Komponist wird 1967 wegen angebliche­n Landesverr­ats von Südkoreas Geheimdien­st aus West-Berlin verschlepp­t. In seiner Heimat wird er zu lebenslang­er Haft verurteilt, kommt aber 1969 nach politische­m Druck und internatio­nalen Protesten wieder frei.

Karl Wilhelm Fricke: 1949 nach Westdeutsc­hland geflohen, fällt der junge Journalist den DDROberen durch kritische Beiträge auf. Die Stasi verschlepp­t ihn zurück in die DDR, wo er bis 1959 in Haft sitzt. Danach arbeitet er beim Deutschlan­dfunk in Köln.

Adolf Eichmann: Die Entführung des NS-Verbrecher­s durch den israelisch­en Geheimdien­st Mossad 1960 ist legendär. Spione spüren Eichmann, der die Deportatio­nen von europäisch­en Juden organisier­t hatte, in Argentinie­n auf und bringen ihn nach Israel. Dort wird er zum Tode verurteilt und 1962 hingericht­et. (dpa)

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