Narren taufen ihren Nachwuchs
Der Narren-Verein Trossingen beginnt mit Taufe und Häsabstauben die Fasnet-Saison 2018
- Mit dem traditionellen Häsabstauben und der „Taufe“neuer Hästräger hat auch für den Narren-Verein Trossingen am Freitag die Fasnet-Saison 2018 begonnen. Zuvor jedoch machten sich die Narren auf zum Heidenpeter-Brunnen, um das Taufwasser für die neuen Heidepeter und Unterdorf-Hexen zu besorgen.
Was für die Sonnenhänsele-Zunft die Ernennung ihres Lehnsherrn für die neue Saison ist (wir haben berichtet), das ist für den Narren-Verein der alljährliche Gang zum Brünnele, der mit dem Namen einer historischen Trossinger Sagenfigur verbunden ist.
Früher ist es schon mal vorgekommen, dass die Narren, statt Taufwasser zu schöpfen, Eiszapfen „geerntet“haben. Diesmal fehlte zwar der Schnee, der der stimmungsvollen Veranstaltung mit ihren brennenden Fackeln und um den Brunnen aufgestellten Lichtern sonst meistens ein ganz besonderes Flair gibt – dafür aber führte dank des Regens der Brunnen so viel Wasser, dass Carina Reisbeck, die diesmal das Wasser in die mitgebrachte Milchkanne schöpfte, dieses nicht unten aus dem Bächlein, sondern tatsächlich direkt der Quelle entnehmen konnte. Zunächst aber musste sie die Inschrift am Brunnen vorlesen, die erläutert, dass die Quelle im Wald, die unter einem versteinerten Psilonoten (kein leichtes Wort – gemeint ist eine Ammonitenart) entspringt, ihren Namen dem Heidenpeter verdankt. Der Sage nach hauste dieser Räuber vor rund 250 Jahren im Wald bei Trossingen. Am 4. August 1767 wurde er in Rottweil zum Tode verurteilt und auf dem Marktplatz gerädert.
Buntes Programm in der Turnhalle
Am Freitagabend fand dann das traditionelle Häsabstauben des NarrenVerein in der Alten Turnhalle in Schura statt. Mit einem bunten Programm starten die Narren dort in die Fasnet-Saison. Dort wurde Carina Reisbeck dann auch mit dem Taufwasser, dass sie zuvor geholt hatte, zum Heidenpeter „getauft“- in diesem Jahr übrigens der Einzige. Bei den Unterdorf-Hexen dagegen kamen gleich fünf neue hinzu, die ebenfalls mit dem „historischen“Brunnenwasser getauft wurden, nämlich Hannah Multrus, Marry Günther, Jacqueline Zetting, Alexander Kohler und Ralf Dufner.
Dazu kamen noch zwei „18er-Taufen“von Mitgliedern, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und sich damit als Erwachsene uneingeschränkt in das Fasnet-Geschehen stürzen können, nämlich Melissa Folk und Marina Zovko, die ebenfalls mit dem Wasser vom HeidenpeterBrunnen getauft wurden.
Mit zwei super tollen Tänzen von den „Glorreichen Acht“und „Sechs Engel für Charly“, fetziger Musik von Vereins-DJ Tobi Hartmann, dem eigentlichen Häsabstauben, das dieses Jahr von Tom Münch durchgeführt wurde, und einer wie immer hervorragenden Bewirtung durch die TG Schura feierten die Narren bis weit nach Mitternacht. So hatten wieder alle Beteiligten einen tollen Abend.