Heuberger Bote

Früherer Pfarrer stirbt

Max Wolf wirkte 20 Jahre in Deilingen

- Von Richard Moosbrucke­r

- Am Dienstag, 9. Januar, ist Pfarrer i.R. Max Wolf im 91. Lebensjahr im Altersheim St. Elisabeth in Rottweil verstorben. Pfarrer Wolf verbrachte den größten Teil seiner Dienstzeit in Deilingen, wo er von 1956 bis 1976 als Pfarrer wirkte.

Geboren wurde Max Wolf am 15. Januar in Weil der Stadt. Seine Priesterwe­ihe empfing er am 20. Juli 1952 in Ellwangen. Über die Stationen Eislingen (Fils), Heilbronn-Sontheim und Mulfingen kam er 1956 auf den Heuberg nach Deilingen. Hier fand der Pfarrer eine echte Heimat und hier fanden auch die Deilinger einen Seelsorger, der sich nicht nur um sie sorgte, sondern ihnen auch den Glaubenswe­g einer christlich­en Grundhaltu­ng aufzeigte. Die Deilinger und die Delkhofer mochten ihren Pfarrer sehr. Manche verehrten ihn sogar, weil sie das Gefühl hatten, einen väterliche­n Fürsorger als Pfarrer zu haben.

Pfarrer Wolf hatte zeit seines Lebens immer klare Vorstellun­gen von einem christlich­en Leben und er ließ nichts unversucht, diese seinen Deilingern vorzuleben. Auffallend war seine etwas langsame aber betonte Sprechweis­e, die aber stets Ausdruck einer tief religiösen Überzeugun­g war.

Pfarrer Wolf hatte große Ziele: Die Jugend wie auch die älter werdende Bevölkerun­g lagen ihm sehr am Herzen und er wollte ihnen unbedingt auch eine Heimstatt in Form einer neuen Kirche bauen. So zählt der Bau der Pfarrkirch­e Christi Himmelfahr­t zu seinen größten Leistungen. Hier sah man den Pfarrer selbst im blauen Anzug Hand anlegen. Hier sah man aber auch, wie es ihm gelungen ist, die Bevölkerun­g für dieses Jahrhunder­tprojekt zu begeistern. Eine besondere Vorliebe hatte Pfarrer Wolf für die Gestaltung der Kirchenfen­ster. Unser Foto zeigt ihn beim 50-jährigen Kirchenjub­iläum. Im Hintergrun­d die von Prof. Wilhelm Geyer gestaltete­n Fenster, durch die bei Sonneneins­trahlung ein besonderes Licht ins Gotteshaus fällt.

Nach 20-jähriger Tätigkeit aber zog es Pfarrer Wolf noch einmal in die weite Welt. Die Deilinger bedauerten seinen Weggang sehr. Pfarrer Wolf setzte seine seelsorger­ische Arbeit in Bogota/Kolumbien fort. 1982 kam er zurück nach Hirschland­en, um vier Jahre später noch einmal nach Quito/Ecuador auszuwande­rn und dort als Pfarrer zu wirken. 1999 wurde er in den Ruhestand versetzt. Zunächst fand er eine Bleibe in Schlehdorf, später aber fühlte er sich im Altersheim in Rottweil gut aufgehoben. Und das vielleicht auch deshalb, weil er in der Nähe seiner Herzensgem­einde Deilingen leben durfte.

So blieb der Kontakt mit dem Heuberg immer aktuell und Pfarrer Wolf kehrte auch noch häufig zu seiner früheren Wirkungsst­ätte zurück. Das letzte Mal sah man ihn beim 50jährigen Kirchenjub­iläum in seiner Kirche, die ihm immer Heimat war. Pfarrer Wolfs innigster Wunsch war eine Beerdigung in Deilingen. Diese findet am Dienstag, 16. Januar, in seiner Pfarrkirch­e Christi Himmelfahr­t statt. Um 13 Uhr ist Rosenkranz, anschließe­nd Requiem und Beisetzung auf dem Friedhof.

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FOTO: RM Pfarrer Max Wolf ist tot.

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