Neubau für neue Maschinen-Generation
Chiron-Werke investieren rund 30 Millionen Euro in Neuhausen – Bekenntnis zum Standort
- Mit einer neuen Maschinen-Generation wollen die Chiron-Werke Tuttlingen im Herbst auf den Markt gehen. „Dadurch erhoffen wir uns ein deutliches Wachstum“, sagt Geschäftsführer Markus Flik. Der Prototypenbau geht am Standort Tuttlingen vor sich. Für die Serienproduktion wird ein 9000 Quadratmeter großes Produktionsgebäude im Gewerbepark „Take-off“in Neuhausen ob Eck gebaut.
Noch laufen die letzten Detailplanungen, die für einen Bauantrag notwendig sind. Der sollte so bald wie möglich bei der städtischen Bauverwaltung vorliegen. Die Zeit ist knapp, so gibt es beim Punkt Brandschutzkonzept noch einiges zu klären. Doch festes Ziel ist, mit der Produktion im Neubau in Neuhausen Mitte 2019 beginnen zu können.
„Mit der Kombination von Dynamik und Präzision schaffen wir einen neuen Innovationsschritt“, sagt Flik über die neue Maschinen-Generation. Für die Kunden sei die Produktivität einer Maschine wichtig, gleichzeitig stiegen aber auch die Genauigkeitsanforderungen. Diese zwei sich widersprechenden Punkte zusammenzubringen, sei ein Alleinstellungsmerkmal von Chiron: „Solche Maschinen gibt es am Markt bislang noch nicht.“
Eine Zielgruppe sieht das Unternehmen in der Automobilbranche. Auch im allgemeinen Maschinenbau will Chiron damit weiter zulegen. Ein großes Potenzial gebe es im Bereich Aerospace, in dem das Unternehmen noch nicht so stark vertreten sei.
Klares Bekenntnis zum Standort
Die Investition von rund 30 Millionen Euro in Neuhausen sieht Flik als klares Bekenntnis zum Standort. „Wir brauchen eine hochkompetente Mannschaft. Die haben wir hier.“Der Neubau entsteht südlich des heutigen Produktbereichs 1. Ein Logistikzentrum (Neubau mit rund 3000 Quadratmetern) soll die alte und neue Bausubstanz verbinden. „Da haben wir viel Gehirnschmalz hineingesteckt“, bekennt der Geschäftsführer, den optimalen Materialfluss immer im Blick. Zu den Details, die noch geklärt werden müssen, gehört zum Beispiel die Krananlagenstruktur – „wie bewegen wir was“. Auch Bürofläche wird zusätzlich entstehen.
Rund hundert neue Mitarbeiter hat Chiron in den vergangenen drei Jahren eingestellt. Stand heute sind 1060 Menschen (darunter 110 Auszubildende) im Unternehmen beschäftigt, 210 davon in Neuhausen. Nun will der Maschinenbauer in eine weitere Wachstumsphase eintreten: „Wir sind gespannt, wie unsere neuen Produkte am Markt ankommen“, bekennt der Firmenchef.
Weitere Schritte stellen die Aktivitäten im Ausland dar. In Detroit (USA) und Mexiko wurden Vertriebsstandorte eröffnet. Im Oktober war die Grundsteinlegung für ein Werk im chinesischen Taicang. Mit der FZ15 W produziere das Tuttlinger Unternehmen „schon jetzt die schnellste Werkzeugmaschine in China“, sagt Flik. „Diesen Vorsprung wollen wir halten.“Die gute Auftragslage sei ein weiteres Argument für das Engagement vor Ort. Marktanalysen zeigten, dass China der Markt mit der größten Anzahl batterieelektrischer Fahrzeuge sein wird – auch das schaffe Absatzmöglichkeiten für Werkzeugmaschinen zur Herstellung dieser Antriebsstränge.
In Digitalisierung investiert
Ein Wachstumssegment stellt für Chiron der Bereich Digitalisierung/ Automatisierung dar. 2018 und 2019 werden neue Angebote auf den Markt kommen. „Wir haben bereits massiv in Digitalisierung investiert“, sagt Flik – das reiche von Datenaufbereitung und -analyse von Maschinen über digitale Prozessentwicklung bis hin zur Neuentwicklung von Automatisierungssystemen.