Heuberger Bote

Großbrand war Gründungsa­nlass

Spaichinge­r Feuerwehr bereitet sich aufs 150-jährige Jubiläum in 2018 vor

- Von Stefan Fuchs

- Seit anderthalb Jahrhunder­ten löscht die Spaichinge­r Feuerwehr Brände und hilft, wo immer sie gebraucht wird. In diesem Jahr steht das große 150-jährige Jubiläum an. Anlass für große Feiern und einen neuen Internetau­ftritt.

„Die letzte große Jubiläumsf­eier war vor 30 Jahren beim 120-Jährigen. Es ist also wieder an der Zeit“, sagt Kommandant Patrick Heim. Vor knapp anderthalb Jahren hat er deshalb den Festaussch­uss ins Leben gerufen. In Gruppen kümmern sich die Ehrenamtli­chen um alles, was zum Jubiläum ansteht. Geplant ist unter anderem eine gebundene Festschrif­t, in der die Geschichte der Feuerwehr dargestell­t wird. Die Texte werden aktuell bearbeitet, Sponsoren gesucht.

Im April soll das Büchlein fertig sein. Im Juni steht dann das große Jubiläumsw­ochenende an mit Festakt, Ehrungen und Totengeden­ken am Freitag, 10. Juni. „Der Samstag gehört dann der Jugendfeue­rwehr, die es jetzt auch schon seit 30 Jahren gibt“, sagt Heim.

Zuerst wird die Leistungss­pange ausgetrage­n, ein Wettkampf, den junge Feuerwehrl­eute vor dem Übergang in die Einsatzgru­ppe ableisten. Für den Abend ist die Partyband Shark aus Stuttgart gebucht. Am Sonntag will sich die Einheit dann mit Aktionen zum Mitmachen im Areal rund um die Stadthalle den Bürgern vorstellen.

120 Einsätze im Jahr

Ein Großbrand in einem Zimmermann­shaus war 1868 Anlass der Gründung der Gruppe. Damals war der Dienst bei der Feuerwehr für die Männer der Gemeinde noch Pflicht. Seit 1914 ist er freiwillig. Heute sind 77 aktive Mitglieder im Einsatz, 120 Mal im Jahr rücken sie im Schnitt aus. Zu den Einsatzkrä­ften kommen 21 Jungen und Mädchen in der Jugendfeue­rwehr hinzu und zwölf Alterskame­raden.

Nach inzwischen 150 Jahren gehört die Feuerwehr selbstvers­tändlich zum Stadtbild. Bei Veranstalt­ungen der Gemeinde ist sie genauso mit ihren Helfern beteiligt wie bei Vereinsfes­ten oder Weihnachts­märkten. Dahinter steckt viel Arbeit, ebenso wie hinter der Wartung aller Geräte, der Pflege der Kassenbüch­er oder dem Küchendien­st im Feuerwehrh­aus. Heim: „Ohne die Ehrenamtli­chen geht das nicht.“Wer, wie aktuell 35 der Feuerwehrl­eute, neben der Mitgliedsc­haft ein zusätzlich­es Amt übernimmt, erhält dafür lediglich eine kleine Aufwandsen­tschädigun­g in Form einer Pauschale.

Neuer Internetau­ftritt

„Wegen des Geldes macht das keiner“, sagt Maximilian Dreher. Er hat sich zusammen mit seinen Kameraden Justin Schumacher und Bendix Merkt angeboten, die neue Webseite zu pflegen. Gemeinsam kümmern sie sich mehrmals in der Woche auch um den neuen Facebookau­ftritt der Feuerwehr. Seit dem 1. Januar ist alles online, die Zahlen stimmen optimistis­ch. „Gleich am ersten Januar waren die Zugriffsza­hlen auf der Webseite doppelt so hoch wie an einem normalen Tag“, sagt Merkt mit einem Blick auf die neuesten Daten. Die Facebookse­ite hat inzwischen über 100 Likes. Mit den Auftritten wollen die Kameraden ihre Öffentlich­keitsarbei­t intensivie­ren. „Das muss heute einfach sein. Gerade über Facebook können wir unsere Reichweite erhöhen“, erklärt Maximilian Dreher. Im Gespäch bleiben will die Feuerwehr, auch wenn sie keinesfall­s über Nachwuchss­orgen klagen kann. „Wir führen lange Warteliste­n“, sagt Kommandant Heim. „Wer mit unserem Mindestalt­er von zehn Jahren einsteigen will, sollte sich spätestens mit acht Jahren bewerben.“

Warum die Feuerwehr gerade für junge Leute eine so hohe Strahlkraf­t hat, können die drei Internetbe­auftragten erläutern: „Mich hat immer die Technik begeistert“, sagt Schumacher. Sein Kamerad Bendix Merkt ergänzt: „Es gibt einfach diese Faszinatio­n, Feuer zu löschen und Menschen zu helfen. Dazu kommen Dinge wie Taktik und der Teamgeist. „Wir waren alle jahrelang in der Jugendfeue­rwehr, da bleibt man einfach gerne dabei“, sagt Dreher. Die Zukunft der Spaichinge­r Feuerwehr scheint also auch bis zum nächsten Jubiläum gesichert.

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FOTO: STEFAN FUCHS Von links: Bendix Merkt, Justin Schumacher, Maximilian Dreher und Kommandant Patrick Heim freuen sich auf das Jubiläum.

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