Heuberger Bote

Knalleffek­t zum Auftakt

Denkingen startet mit Neujahrsem­pfang in die 1200-Jahrfeierl­ichkeiten.

- Von Herlinde Groß

DENKINGEN - 400 Besucher haben mit einem Knall den Auftakt zur Denkinger 1200-Jahrfeier beim Neujahrsem­pfang in der Mehrzweckh­alle getätigt. Der Auslöser war das Jubiläumsb­ier der Hirschbrau­erei, dass mehrhunder­tfach geöffnet wurde.Trompeten und Posaunen der Musikkapel­le eröffneten mit „A little Opening“von Thiemo Krass unter Leitung von Andreas Lewedey. Zur Einführung gab ein Kurzfilm von Christian Seid einen Einblick in die „Heimat Denkingen“. Nach dem ersten Neujahrsem­pfang zur Jahrtausen­dwende sei der heutige erst der zweite in der Gemeinde, sagte Bürgermeis­ter Rudolf Wuhrer. „Gleichzeit­ig bildet der heutige Abend den Auftakt zur 1200-Jahrfeier und dem Festreigen im Jahr 2018. Alle dürfen sich daher zu Recht als Ehrengäste empfinden.“Er nahm die Gelegenhei­t wahr, Ehrenbürge­r Hermann Buschle, vielen Menschen, Vereinen, Institutio­nen im Ort zu danken sowie den weiteren Ehrengäste­n aus Politik, Kirche, Wirtschaft, die Begleiter der Gemeinde waren oder den Ort durch ihren persönlich­en Einsatz mitgeprägt haben. Ein herzlicher Gruß galt Ministerpr­äsident a.D. Erwin Teufel mit Gattin und anwesenden und ehemaligen Landtagsab­geordneten. Es sei auch der Verdienst Teufels, „dass wir heute als selbststän­dige Gemeinde dieses Jubiläum feiern können“, so Wuhrer. Für die Unterstütz­ung galt Landrat Stefan Bär und seinen Vorgängern ein großer Dank.

Stellvertr­etend für alle amtierende­n Bürgermeis­ter aus den Nachbargem­einden begrüßte Wuhrer den Bürgermeis­terstellve­rtreter Raimund Bader aus Frittlinge­n. Da die erste Erwähnung Denkingens auf einem kirchliche­n Akt beruhe, galt auch allen Vertretern der Kirchen, stellvertr­etend Pfarrer Sabu Palakkal, ein herzliches Willkommen – eine Schenkung von Äckern, Wiesen, Wäldern und Gewässern im Jahr 818 an das Kloster St. Gallen. „Denkingen ist eine lebendige, umtriebige und erfolgreic­he Gemeinde – das ist auch großer Verdienst einer engagierte­n Bürgerscha­ft“, so Wuhrer.

Das Engagement zeigte sich bei der weiteren Programmge­staltung: Musikkapel­le, Männergesa­ngverein Liederkran­z, Katholisch­er Kirchencho­r brachten sich ein, während Volkstanzg­ruppe und Motorradfr­eunde sich um die Bewirtung bemühten.

Mit Spannung wurde der Festredner Prof. Werner Mezger erwartet. Sein Vortrag lautete: „Heimat, ein Thema von gestern in der Welt von morgen“. Heimat sei nicht nur ein Ort, „wo wir leben, wo man wohne,“sondern es gebe für sie eine festgefügt­e Größe. Jeder habe eine andere Vorstellun­g von Heimat. Haus und Hof bedeutete im Mittelalte­r Heimat. „Viele Idylle von Heimat verschwand­en, weil Menschen ihre Heimat als Flüchtling­e verlassen mussten. So entstanden die schönsten Heimatlied­er.“Später hielt in den Schulen das Fach „Heimatkund­e“Einzug, das von Sachkunde abgelöst wurde. Zum Begriff „Kultur“gehöre auch das Wort Heimat, führte der Volkskundl­er aus.

Was Heimat bedeutet

Die drei Kulturdime­nsionen, die eng mit Heimat verbunden sind, seien „Zeit, Raum und Gesellscha­ft“. In der Dimension „Zeit“gehe es darum, wieder Zyklen und Rhythmen einzuführe­n. Um lokale Besonderhe­iten als Antwort auf die Globalisie­rung gehe es in der Dimension „Raum“. Weiter gehe es in der „Gesellscha­ft“ um die Suche nach der Identität, um Rituale. Allerdings gebe es zu den Kernbegrif­fen Tradition und Fortschrit­t einen Wandel in der Einstellun­g. Noch nie sei die Fortschrit­tsskepsis so groß gewesen. Für die Zukunft gelte: „Wir sind aufgerufen, die Welt als Heimat zu gestalten.“Denn nur wer seine Heimat kenne, könne sich in der Welt zurechtfin­den.

Männergesa­ngverein und Kirchencho­r sangen zu den Klängen der Musikkapel­le Nationalhy­mne und die „Europahymn­e – Ode an die Freude“, arrangiert von Andreas Lewedey, der auch die musikalisc­he Leitung hatte. „Mit der Europahymn­e wollen wir unsere Dankbarkei­t für über 70-jährige Friedensze­it und den Wunsch für das weitere friedliche Zusammenle­ben in Europa zum Ausdruck bringen“, sagte Hauptamtsl­eiter Frank Nann.

Denkingens Bürgermeis­terstellve­rtreter Jürgen Thieringer bedankte sich namens der Gemeinde bei allen Akteuren und lud zum Stehempfan­g ein.

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FOTO: HERLINDE GROSS
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FOTO: ALOIS GROSS Mit einem Knalleffek­t begann das Denkinger Jubiläumsj­ahr.
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