Heuberger Bote

In Spaichinge­n kein Arbeitskam­pf

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Walter Wadehn ist Geschäftsf­ührer der IG Metall Albstadt.

Herr Wadehn, wie ist die Gewerkscha­ft in Spaichinge­n und auf dem Heuberg aufgestell­t?

Auf jeden Fall ausbaufähi­g. Unser Organisier­ungsgrad ist in beiden Bereichen niedrig. Von den tausenden Beschäftig­ten in der Metallindu­strie sind nur wenige gewerkscha­ftlich organisier­t. Das liegt daran, dass die meisten Betriebe auf dem Heuberg oder in Spaichinge­n keinen Betriebsra­t haben, beziehungs­weise nicht tarifgebun­den sind. Eine Firma wie ATD ist da eher die Ausnahme. In Spaichinge­n selbst könnten wir keinen Arbeitskam­pf eingehen. Trotzdem sind unsere Verhandlun­gen auch für die Beschäftig­ten hier wichtig. In Zeiten, in denen Fachkräfte händeringe­nd gesucht werden, können auch nicht tarifgebun­dene Unternehme­n nicht allzu weit von unseren Ergebnisse­n abweichen, um attraktiv zu bleiben.

28 Stunden pro Woche klingt nach wenig. Wer soll so verkürzen können?

Das ist ja keine Forderung nach der allgemeine­n 28-Stunden-Woche. Wir wollen nur einen verbindlic­hen Rechtsansp­ruch, dass Beschäftig­te in Einzelfäll­en verkürzen können, um beispielsw­eise ihre Kinder zu erziehen oder die Eltern pflegen zu können. Wer das tut, soll vom Arbeitgebe­r einen Zuschuss von 200 Euro bekommen. Das alles beschränkt auf zwei Jahre. Danach soll der Wiedereins­tieg in die Vollzeit möglich sein. Solche Modelle werden in einigen Betrieben bereits freiwillig angeboten. Noch lehnt die andere Seite aber vor allem die Zuschüsse ab.

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FOTO: HOCHHEUSER Walter Wadehn

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