Musikschule feiert ihr 50-Jähriges
Stadt Tuttlingen sucht einen Nachfolger für Klaus Steckeler, der in den Ruhestand geht
- Die Tuttlinger Musikschule feiert dieses Jahr ihren 50. Geburtstag. Im Rahmen von fünf Veranstaltungen wird aber nicht nur die Musikschule selbst, sondern auch ihr Schulleiter Klaus Steckeler geehrt, der nach 33 Jahren in den Ruhestand geht.
„Die Musikschule ist eine großartige Einrichtung“, sagt Horst Riess, Vorsitzender des Fördervereins „Viva la Musica“, der zur Unterstützung der städtischen Musikschule Tuttlingen gegründet worden ist: „Es ist schön, zu sehen, dass die Arbeit, die man macht, sowohl den Schülern, als auch den Lehrern zugute kommt.“
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Musikschule wird dieses Jahr groß gefeiert. So sind zwei reguläre Konzerte und drei zusätzliche Jubiläumsveranstaltungen geplant, um die gesamte Bandbreite der Musikschule der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Vorfreude auf diese Veranstaltungen sei groß: „Wir freuen uns auf die Festakte und halten uns selbstverständlich alle Termine frei, um mitfeiern zu können“, sagt Riess, der dieses Jahr sein Amt als Vorsitzender von „Viva la Musica“abgeben wird. Derzeit ist noch keine Nachfolge für ihn gefunden, Riess hofft auf einen reibungslosen Übergang.
Ein Festakt steht an
Neben einer Jazznight, bei der Combos und Bigbands der Musikschule spielen, gehört zu den Jubiläumsveranstaltungen auch ein Festakt, bei dem neben Festrednern auch das Kooperationsorchester, kammermusikalische Ensembles und Solisten zu hören sind. Das reguläre Preisträgerkonzert gehört ebenfalls in die Fünferkette an Konzerten des Jubiläumsjahrs, genauso wie das Jahreskonzert des städtischen Blasorchesters.
Dieses Konzert ist Klaus Steckeler besonders wichtig: „Was viele nicht wissen ist, dass sich die heutige Musikschule aus einer früher bestehenden Bläserschule heraus entwickelt hat. Deswegen hängt für mich die Blasmusik so sehr mit der Tuttlinger Musikschule zusammen."
Außerdem wird es anlässlich des Jubiläums und des 30-jährigen Bestehens der Jugendkunstschule Zebra in Tuttlingen ein Musiktheater geben, bei dem beide Institutionen zusammenarbeiten. „Alle Veranstaltungen werden von der Musikschule organisiert, eingeladen sind alle Musikliebhaber rund um Tuttlingen", sagt Tuttlingens Stadtsprecher Arno Specht. Dafür hat der Gemeinderat extra ein Sonderbudget bereitgestellt.
Allerdings gibt es in diesem Jahr nicht nur Grund zum Feiern für die Musikschule: Klaus Steckeler, der im Jahr 1985 den Posten des Schulleiters übernommen hat, geht zum neuen Schuljahr in den Ruhestand. Auch die Leitung und das Dirigat des städtischen Blasorchesters wird er abgeben. „Die Lehrer haben größtenteils sehr gemischte Gefühle, was den Schulleiterwechsel angeht. Es ist natürlich immer einfacher, zusammenzuarbeiten, wenn man sich kennt, einschätzen kann und ein gewisses Grundvertrauen ineinander hat", sagt der Musikschulleiter.
Dass Steckeler in seinen Posten angesehen ist, bestätigt Riess: „Die Arbeit mit der Schulleitung war immer angenehm und hat mir viel Spaß bereitet. Es war alles in allem einfach ein angenehmes Miteinander." Trotz „all der Aufregung" dem neuen Schulleiter gegenüber steht für Steckeler eines fest: „Unser Ziel ist es immer, Kinder und Jugendliche zum Musizieren zu bringen und sie zu fördern. Dieses Ziel wird jeder Musikschulleiter verfolgen."
Diesem Ziel hat er in den ganzen 33 Jahren seine Arbeitsweise angepasst: „Ich habe immer versucht, in die Breite zu arbeiten und damit auch alle Bereiche der Musik abzudecken. Wenn Schüler aus Tuttlingen und der Region außergewöhnliche Wünsche und Interessen hatten, sind sie bei mir immer auf ein offenes Ohr gestoßen."
Bewerbungsfrist abgelaufen
Die Bewerbungsfrist für den frei werdenden Posten als Schulleiter ist bereits seit Dezember vergangenen Jahres verstrichen. Bewerben konnte sich laut Specht jeder, der ein abgeschlossenes Musik- oder Musikpädagogikstudium und die Musikschulleiter-Fortbildung beim Musikschulverband abgeschlossen sowie einschlägige Berufs- und Führungserfahrungen hat. „Die Stadt trifft eine Vorauswahl. Dabei wird sie vom Präsidenten des Landesverbands der Musikschulen beraten", sagt Specht. Die endgültige Entscheidung über die Stellenbesetzung trifft der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen Ende Januar in einer nichtöffentlichen Sitzung.
Die Stelle als Leiter und Dirigent des städtischen Blasorchesters wurde parallel ausgeschrieben. „Bis Ende März wird wahrscheinlich bekannt sein, wer meinen Posten übernimmt", so Steckeler. „Bei meinem Abschlusskonzert mit dem Blasorchester wird es dann wortwörtlich eine Stabübergabe geben: Wir planen, dass das Konzert von mir und teilweise von meinem Nachfolger dirigiert wird.“