Mal kraftvoll, mal harfenähnlich
Galerie der Stadt Tuttlingen zeigt Werke von Markus F. Strieder – Pendeln zwischen Deutschland und Frankreich
- Tusche und Stahl: 26 ganz unterschiedliche Kunstwerke von Markus F. Strieder zeigt die Galerie der Stadt Tuttlingen derzeit. Die Vernissage am Freitagabend war sehr gut besucht.
Schon vor der Eröffnung um 19 Uhr prangte der erste rote Punkt neben einem der Werke. Freudestrahlend verkündete Oberbürgermeister Michael Beck den rund 70 anwesenden Kunstliebhabern das Ergebnis der Abstimmung der Tuttlinger Kunstkaufkommission: „Linie Syam“, von Strieder 2008 aus gewalztem Stahl zu einem rund 100 auf 60 auf 55 Zentimeter großen Werk geformt, wird auch nach der Ausstellung in der Stadt bleiben.
Pendeln in Lyon
die Leiterin der Galerie, Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck, die Gäste ein, unter denen auch namhafte Künstler der Region waren. Sie nannte Strieder einen „Schöpfer und Visionär mit unbändiger Lust“, der bei seinen Metallskulpturen „wie ein Besessener gegen die Zeit“arbeite.
Nachdem er die „Formen erträumt“habe, dirigiere er in der Schmiede sein eingespieltes Team. Dass es dabei laut zugeht, zeigen die beiden Videos aus dem Jahr 2016, die im Untergeschoss der Galerie wandfüllend gezeigt werden: „Linienskulpturen“, gedreht im Walzwerk der Zollern AG, „Skulptur Stuttgart Stammheim“, bei Dirostahl in Remscheid.
Aber auch die Tusche, Strieders zweites Medium, erfordere rasches Handeln, sagte die Galerieleiterin und wies auf die „mal kraftvollen, mal diaphanen oder harfenähnlichen“Arbeiten hin. Die tragen Titel wie „Faltung grau“, „Vue sur triangle“, „Liquide“und „Peigne“, während die ein- und mehrteiligen Stahlarbeiten, teils auf dem Boden stehend, teils an den Wänden hängend, unter „Kub+Kub“, „Strate“, „Landschaft“oder „Etude pour Stammheim“im Ausstellungsverzeichnis zu finden sind.