Heuberger Bote

Stress und reduzierte Freizeit

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(Plus 14 Prozent) aus.

Im gleichen Zeitraum hat Trossingen, zweitgrößt­e Stadt des Landkreise­s, ein Einpendler-Plus von 13,6 Prozent erzielt. Trotzdem ist die Pendlerquo­te immer noch negativ: Auf 100 Einwohner kamen 16 Einpendler und 28 Auspendler. „Das hat historisch­e Ursachen“, so Bürgermeis­ter Clemens Maier. Mit dem Niedergang von Hohner und Efka verlor die Stadt massiv Arbeitsplä­tze. „Bei Hohner waren es zu Spitzenzei­ten mal ungefähr 4000 Stellen, bei Efka rund 1000.“ Die Zahlen der Arbeitsage­ntur hat die Krankenkas­se AOK zum Anlass genommen, eine in Baden-Württember­g rund ums Thema Pendeln in Auftrag zu geben. „Wir wollten wissen, wie lange die Menschen zur Arbeit unterwegs sind und welche Belastunge­n sich daraus ergeben“, so Melanie Rudnick von der AOK Tuttlingen. Für knapp ein Viertel der Befragten dauere der Weg zur Arbeit 30 Minuten bis eine Stunde Heute liege die Zahl der Jobs bei beiden Unternehme­n deutlich unter der 200er Marke, so Maier.

Im Landratsam­t werden die Pendlerstr­öme genau analysiert, auch, um den Öffentlich­en Personen-Nahverkehr darauf abzustimme­n. „Eine steigende Anzahl an Ein- und Auspendler­n im Landkreis Tuttlingen nutzt die Angebote unseres Verkehrsve­rbundes TUTicket. Zudem bieten viele Arbeitgebe­r zusätzlich vergünstig­te Jobtickets für ihre Mitarbeite­r an“, so Landrat Stefan Bär. und knapp jeder Zehnte habe einen Arbeitsweg von über einer Stunde, so die Umfrage. Transportm­ittel Nummer eins sei das Auto, das gut zwei Drittel der Pendler benutzen, so die Umfrage. 17 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich durch ihren Arbeitsweg stark belastet fühlen. Über ein Drittel fühlen sich in ihrem Freizeitve­rhalten eingeschrä­nkt. Doch 55 Prozent verspürten, so die Umfrage, „gar keine Belastung“.

Während Kommunen sich über hohe Einpendler­quoten freuen, haben gerade kleine Gemeinden mit den Folgen vieler Auspendler zu kämpfen, ganz besonders die Feuerwehre­n. Bei Bränden könnte es schlicht an Einsatzkrä­ften fehlen. Doch der designiert­e Kreisbrand­meister Andreas Narr gibt für den Landkreis Entwarnung: „Es sind tagsüber weniger Feuerwehrl­eute vor Ort, aber nicht zu wenige.“Die Feuerwehr verfolgt zwei Strategien, um immer einsatzfäh­ig zu bleiben. „Einpendler können einen Doppelmitg­liedschaft in der Feuerwehr haben. So können sie tagsüber am Arbeitsort, ansonsten im Heimatort aktiv sein. Außerdem bemühen wir uns um Schichtarb­eiter, die je nach Schicht auch tagsüber zuhause sind.“Auch kleine Gemeinden, wo tagsüber kaum ein Berufstäti­ger anzutreffe­n ist, müssten sich nicht sorgen, so Narr. „Dann greift die Überlandhi­lfe. Benachbart­e Feuerwehre­n kommen zur Unterstütz­ung.“

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