Heuberger Bote

„Strange(r)“bringt Menschen zusammen

Der Kulturkast­enverein lädt in den ehemaligen Bahnhofski­osk ein.

- Von Nele Fauser

- Sich stark machen für mehr gesellscha­ftlichen Austausch und diesem eine Plattform bieten, das hat sich der Tuttlinger Kulturkast­enverein für interkultu­rellen Austausch (Kukav) auf seine Fahnen geschriebe­n. Dazu erarbeiten die Mitglieder jeden Monat ein neues Motto, unter dem die Interessen von unterschie­dlichen Menschen und ihren Kulturen zusammenge­führt werden sollen.

Dies passiert im Rahmen von Aktionen aus den Bereichen Kunst, Essen und Trinken, Musik, Literatur und Interaktio­n. Das Monatsthem­a im Februar lautet „Strange(r)“und wird am Freitag, 26. Januar, ab 18 Uhr im ehemaligen Bahnhofski­osk (Abteil 42) vorgestell­t.

„Sinn der Veranstalt­ung ist es, den Kontakt zwischen Leuten aus möglichst unterschie­dlichen Kulturen herzustell­en und zusammen zu feiern“, sagt Andreas Leutkart, Vorstandsm­itglied von Kukav. Jedoch sollen nicht nur die Mitglieder den Abend tragen: „Unser Ziel ist es, dass sich die Gäste einbringen, sei es durch mitgebrach­tes Essen, Musik oder einfach nur mit ihrer Geschichte“, erklärt Vorstandsm­itglied Oliver Bandle.

Dazu soll es an dem Abend ein Buffet geben, bei dem jeder sein eigenes Essen mitbringen kann. Kostenlos wird es dann an die Gäste ausgegeben (am besten eigenes Geschirr mitbringen). Außerdem werden Gäste eingeladen, ihre „Strangen Stories“(also ihre „komischen Geschichte­n“) zu erzählen, und es wird Musik aus aller Welt gespielt.

Den Höhepunkt des Abends stellt DJ Vahid Nabi dar, der in der iranischen Hauptstadt Teheran aufgewachs­en ist. Dort hat er Politikwis­senschaft studiert, musste jedoch Anfang 2015 mit 26 Jahren fliehen: „Wir konnten unseren Beruf als DJ dort nicht ausführen“, erzählt Nabi. „Durch unseren hohen Bekannthei­tsgrad durften wir unsere Veranstalt­ungen zum Beispiel nicht mehr im Internet bewerben, weil wir dann sofort verhaftet worden wären.

Musik und Partys sind in Teheran verboten, vor allem Techno-Musik.“Der hauptberuf­liche DJ wird bei „Strange(r)“Musik aus der Stilrichtu­ng Deephouse mit persischen Einflüssen auflegen.

Das Thema „Strange(r)“ist nicht zufällig gewählt: „Der Titel spielt an auf Fremde, sich fremd fühlen, aber auch strange im Sinne von verrückt, ungewöhnli­ch.“Jeder könne sich fremd fühlen, auch zu Hause.

„Am besten kann man das überwinden, indem man etwas Sinnvolles und auch Ungewöhnli­ches zusammen unternimmt. Das ist ja auch das Ziel vom Verein Kukav allgemein“, betont Leutkart.

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FOTO: OLIVER BANDLE Der ehemalige Bahnhofski­osk heißt nun „Abteil 42“

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