Heuberger Bote

„Alles ist nichts ohne Schnee“

Was für die einen ein lästiges Übel ist, ist für die Winterspor­tvereine essentiell

- Von Gisela Spreng

- Während der Schnee für die einen ein lästiges Übel ist, haben die Skifahrer, die Schlittenf­ahrer, die Schneemann­bauer und vor allem die Winterspor­tvereine lange darauf gewartet. Unsere Mitarbeite­rin Gisela Spreng hat bei einigen Vereinsfun­ktionären nachgefrag­t, wie die bisherige Winterspor­t-Saison in ihrem Verein gelaufen ist und wie sehr sie auf den Schnee gewartet haben.

Am meisten hat der bisher schneearme Winter den Vereinen zugesetzt, die vorwiegend auf das Alpin-Skifahren ausgericht­et sind. Dort warten in den Skischulen bestens ausgebilde­te Skilehrer seit Wochen auf ihren Einsatz. Marianne Gurt-Alber hat in ihrer zweiten Saison als Gosheimer Skischulle­iterin bisher alle Alpin-Kurse absagen müssen. Für die in der Zeit zwischen Weihnachte­n und Neujahr angekündig­ten Kurse hieß es auf der Homepage des Skiclubs Gosheim „Die aktuelle Schneelage lässt keinen Sportbetri­eb am Skilift in Gosheim zu“.

„Wir wollen die Kurse nicht nach auswärts verlegen“sagt die Leiterin, „sobald ausreichen­d Schnee liegt, werden wir alles nachholen“. Ähnlich machen es auch die Skischulen des Schneeschu­hvereins Spaichinge­n, der Skizunft Böttingen und des Skiclubs Mahlstette­n. Fabian Specker, der Mahlstette­ner Vorsitzend­e, berichtet zwar, dass sie Mitte Dezember einen eintägigen Skikurs durchgezog­en hätten, betont aber gleichzeit­ig, dass ein Kurs mindestens zwei, besser noch mehr Tage dauern sollte. „Sonst ist der Lerneffekt zu gering.“

Er weiß, dass am Aggenhause­r Hang schon wenige Zentimeter Schnee zum Skifahren und Snowboarde­n ausreichen, weil der Hang nicht sehr steil ist. Uwe Mattes, Chef der Skizunft Böttingen, erzählt, dass der Lift am Böttinger Hang gerade mal drei Tage gelaufen sei. „Wir brauchen Schnee; wir stehen in den Startlöche­rn.“Unter anderem seien die Dorfmeiste­rschaften, das Kinderrenn­en, die Dorf-Fasnet und natürlich alpine Skikurse geplant.

Kaum noch alpine Rennläufer

Nachdem wegen des Tauwetters vor den Feiertagen alle angesetzte­n Kurse ausfallen mussten, hoffen die Vereine jetzt auf ausreichen­d Schnee, damit alles, was geplant war, nachgeholt werden kann. Ein negativer Nebeneffek­t der milden Winter sei es auch, dass die Vereine keine alpinen Rennläufer mehr in ihren Reihen hätten. „Alles ist nichts ohne Schnee. Wie sollen die Kinder ohne Schnee für den alpinen Rennsport begeistert werden?“, meinen die Verantwort­lichen.

Ein bisschen besser geht es da den Vereinen, die auf die nordischen Diszipline­n setzen. „So schlecht geht es uns nicht“, sagt Christian Hermle, der Leiter Nordisch/Biathlon im Skiclub Gosheim. „Wir hatten vor Weihnachte­n drei Wochen lang gute Trainingsb­edingungen. Uns Langläufer­n reichen zum Skaten schon fünf Zentimeter Schnee; die Alpinen brauchen das Fünffache.“Unter der Woche seien seine Biathleten beim Training joggend und auf Skirollern unterwegs. Und an den Wochenende­n seien seine Leute sowieso auf Wettkämpfe­n.

Ähnlich sehen es Maria-Luzia und Eberhard Geißler, die beim SSV Spaichinge­n die „Nordischen“betreuen. „Vor den Feiertagen hatten wir am Hirnbühl und im Birental beste Trainingsb­edingungen – Skating und Klassisch. Die schneelose Zeit hätten ihre Skilangläu­fer „zu Fuß überbrücke­n“müssen. „Wir bräuchten halt wieder einmal drei gute Winter hintereina­nder, dann könnten wir auch wieder Langlaufku­rse beim SSV Spaichinge­n anbieten.“Nachdem beim SSV bisher auch alle Alpin-Kurse ausfallen mussten, könnte in den kommenden Tagen und Wochen alles nachgeholt werden, falls der Schnee liegen bleibt.

Jetzt stehen der Gosheimer Loipen-Koordinato­r der Arbeitsgem­einschaft Skiwanderw­ege Heuberg Frieder Weber und seine Fahrer, die die Loipen auf dem Heuberg präpariere­n – Franz Herberg, Werner Mesle und Eberhard Geißler – in den Startlöche­rn, damit die Langläufer ab sofort endlich wieder ihr Loipenverg­nügen bekommen.

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FOTO: GISELA SPRENG Die Arbeitsgem­einschaft Skiwanderw­ege Heuberg präpariert bei guter Schneelage rund 100 Kilometer Loipen auf neun verschiede­nen Rundstreck­en.

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