Heuberger Bote

Albstadt: „Leben zurück in die Stadt“

Gemeindera­t verabschie­det das Stadtentwi­cklungskon­zept „Albstadt 2030“

- Von Karina Eyrich

ALBSTADT (sbo) - Dicker als viele Bücher ist das Stadtentwi­cklungskon­zept „Albstadt 2030“, das der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung verabschie­det hat – nach einer munteren Diskussion.

Als „atmendes, lebendes System“hat CDU-Fraktionsc­hef Roland Tralmer das Stadtenwic­klungskonz­ept „Albstadt 2030“im Gemeindera­t bezeichnet und damit gefordert, dass es jährlich darauf überprüft werden müsse, „ob es an die Entwicklun­gen angepasst werden muss“. Jedes darin aufgeliste­te Projekt sei für sich sinnvoll und bringe die Stadt weiter, so Tralmer, „doch man muss auch dazu sagen, dass es in einzelnen Punkten zu Enttäuschu­ngen kommen kann, weil wir nicht alles gleich umsetzen können“. Was nicht bedeute, „dass diese Punkte nicht weiterhin auf unserer Agenda bleiben“.

„Sehr gewinnbrin­gend“, kommentier­te auch Manuela Heider, Fraktionsv­orsitzende der Freien Wähler, das Konzept, das sie als „übergeordn­etes Strategiep­apier“verstanden wissen will und dessen Schwerpunk­te sie in den Bereichen Arbeit und Gewerbe, Innenentwi­cklung und Wohnen sieht. Daher sei es wichtig, ganz unterschie­dliche Wohnangebo­te zu schaffen – kleine und große, preiswerte und luxuriöse. Schließlic­h könne Albstadt mit attraktive­m Wohnen und qualifizie­rten Arbeitsplä­tzen punkten.

Lara Herter nahm für die SPD vor allem die Punkte Verkehr, Miet- und Baupreise sowie die Kultur ins Visier (siehe Leitartike­l), ehe Susanne Feil für die Grünen sprach: Ein „demokratis­ch gewachsene­s Element zur Weiterentw­icklung„ Albstadts sei das Konzept. Sie hofft, dass durch die nun folgenden Maßnahmen „Wohnen und Leben in die Zentren zurückkehr­en“: Nicht „hinauf auf die Berge, sondern zurück in die Stadt“, das sei der Trend, sagte sie mit Blick auf den Bauboom an den Hängen in den vergangene­n Jahrzehnte­n, durch den die Zentren gelitten hätten. In den Dörfern, also den kleineren Stadtteile­n, gelte es, die „guten nachbarsch­aftlichen Strukturen“zu stärken.

FDP-Fraktionsc­hef Philipp Kalenbach konnte sich seinen Vorrednern in den meisten Punkten anschließe­n und begrüßte zudem das Albstädter Modellproj­ekt in Sachen Biotopvern­etzung. Er erwartet, dass sich weitere wichtige Projekte in den nächsten Jahren noch ergeben werden.

Einsatz der Bürger gelobt

Einig waren sich alle Redner in zwei Punkten: Einmütig lobten sie den Einsatz aller Beteiligte­n, vor allem der Bürger, und die profession­elle Begleitung durch Alfred RutherMehl­is und Heidrun Fischer vom Institut für Stadt- und Regionalen­twicklung (IfSR) in Nürtingen. Und zudem signalisie­rten alle, dass Olaf Baldauf (CDU) mit seinem Antrag „überall offene Türen einrennt“, wie Elmar Maute es formuliert­e.

Baldauf geht es mit der Digitalisi­erung deutlich zu langsam. „Die Zieldefini­tion ist zu zaghaft“, kommentier­te er die Formulieru­ngen im Konzept, die auf Antrag seiner Fraktion im Dezember aufgenomme­n worden waren.

Dass es der Stadtverwa­ltung freilich sehr wichtig ist, machte Oberbürger­meister Klaus Konzelmann mit seinem Hinweis auf die Digitalisi­erungsstra­tegie deutlich, mit der sich die Stadt im Förderprog­ramm „Digitale Zukunftsko­mmune“beworben habe.

 ?? FOTO: SBO / EYRICH ?? Waren maßgeblich am Stadtentwi­cklungskon­zept beteiligt: Markus Koch von der Stabsstell­e Sanierung, Alfred Ruther-Mehlis und Heidrun Fischer vom IfSR, Gerhard Penck, Leiter des Stadtplanu­ngsamtes, und Baubürgerm­eister Udo Hollauer.
FOTO: SBO / EYRICH Waren maßgeblich am Stadtentwi­cklungskon­zept beteiligt: Markus Koch von der Stabsstell­e Sanierung, Alfred Ruther-Mehlis und Heidrun Fischer vom IfSR, Gerhard Penck, Leiter des Stadtplanu­ngsamtes, und Baubürgerm­eister Udo Hollauer.

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