Ranking: Kreis Tuttlingen auf Platz 3
Wochenmagazin Focus listet die drei Landkreise der Region unter den Top 30
- Der Landkreis Tuttlingen schneidet im DeutschlandRanking der Zeitschrift Focus gut ab: Deutschlandweit steht er auf Platz drei. Auch der Nachbarlandkreis Rottweil schneidet mit dem fünften Platz gut ab, der Schwarzwald-Baar-Kreis liegt auf Rang 26.
Ganz vorne landete der Landkreis München, danach Ebersberg, Tuttlingen, Erlangen-Höchstädt, Rottweil, Hohenlohekreis. MainzBingen, Fürstenfeldbruck, Günzburg und Ulm. Vorne dabei sind damit nur Landkreise aus Baden-Württemberg und Bayern, einer immerhin aus Rheinland-Pfalz.
Focus stellt das Ranking seit 2015 jährlich auf. Grundlage sind dabei die Datenanalysen des Kölner Forschers Wolfgang Steinle. Dabei werden die Landkreise nach fünf Kategorien bewertet: Wachstum und Jobs, Firmengründungen, Produktivität und Standortkosten, Einkommen und Attraktivität sowie Lebensqualität. In allen fünf Kategorien schaffte es Tuttlingen dabei nicht unter die Top Ten, belegte aber immer vordere Plätze. Insgesamt kommt so der dritte Rang zustande. 2015 war Tuttlingen bei dieser Studie noch Neunter.
Tuttlingens Landrat Stefan Bär freut sich über das gute Abschneiden. Es zeige neben der Wirtschaftskraft auch, „dass Tuttlingen ein sehr sicherer Landkreis ist“. Und: „Wir sind relativ konstant in der Spitzengruppe dabei, das sagt schon etwas aus“, meint Bär – auch in Bezug auf andere Studien.
„Mich verwundert das herausragende Abschneiden unserer drei Landkreise im aktuellen FocusDeutschland-Ranking nicht“, sagt Dieter Teufel, Präsident der Industrieund Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg. Neben der innovativen mittelständischen Industrie zeige das Ranking auch, „dass unsere Region ein attraktiver Tourismusstandort ist“. Teufel geht sogar noch weiter: „In der Lebensqualität liegen wir dichtauf mit dem Sieger München. Das ist ehrenhaft, bei Einbeziehung von Naturnähe, Wohnversorgung und Wegzeit zum Arbeitsplatz würde ich Tuttlingen aber noch deutlich besser ansiedeln.“
Zuviele Studien?
„Ich sehe das Ergebnis als Ansporn, uns noch weiter anzustrengen“, sagt Dorothee Eisenlohr, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg. Neben dem „sehr tollen“Ergebnis zeige die Studie auch, dass es etwa bei den Firmengründungen noch Luft nach oben gebe. „Da sind wir dran“, sagt Eisenlohr. Erst kürzlich sei eine größere Förderzusage in die Region gegangen.
Für den Kreis Tuttlingen ist es nicht die erste Studie, in der er im Vergleich mit anderen vorne landet. Bei Prognos auf Rang 64, bei Focus Money auf Platz 14, beim Focus jetzt auf Rang drei – für manche Wirtschaftsvertreter ist das langsam zuviel des Guten. Was bringt das Ranking dem Landkreis also tatsächlich? Landrat Stefan Bär sieht das Marketing-Potenzial. „Firmen im Landkreis müssen gezielte Anwerbepolitik betreiben“, weiß er. Bei der Fachkräftewerbung könne so eine Studie durchaus nützen. „Das ist schon eine andere Botschaft, deutschlandweit auf Platz drei zu sein als auf 234“, so Bär.
Auch Dorothee Eisenlohr sagt:
„Das ist etwas, das wir erzählen müssen.“
Dorothee Eisenlohr, Geschäftsführerin der regionalen Wirtschaftsförderung
„Das ist etwas, das wir erzählen müssen.“Die Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg wolle verstärkt Standort-Marketing betreiben, demnächst stehe ein Workshop an. Da nützen solche Studien durchaus, meint Eisenlohr: „Dass wir in allen Studien vorne dabei sind, zeigt ja eine deutliche Tendenz.“