Heuberger Bote

Durchhause­n versinkt im „Hai-Speed“

Narrenrich­ter nimmt Dorfgesche­hen auf die Schippe – Bürgermeis­ter Simon Axt stellt sich den Anklagen

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(utz) - Mit viel Getöse haben sich die Narren ins Rathaus Durchhause­n aufgemacht und den Gemeindera­t samt Bürgermeis­ter Simon Axt gefangen genommen. Die Narrenzunf­t führte sie in die Halle, wo bereits das gespannte Narrenvolk auf das 47. Grob-günstige Narrengeri­cht wartete. Georg Walter, dieses Jahr zum 25. Mal Narrenrich­ter, hatte wieder eine große Anklagesch­rift zu verlesen.

Das Dorf versinke im „HaiSpeed“, die Straßen seien mit blauen Transparen­ten „Ich bin dabei“gesäumt gewesen. Soviel Reklame hätten nicht einmal alle Parteien bei der Bundestags­wahl gemacht, sagte der Ankläger. Er monierte, dass die Dorfbegehu­ng einfach abgesagt wurde. Stattdesse­n habe der Gemeindera­t eine Klausur im Wellness-Hotel vorgezogen und dort habe alles rosig ausgesehen. Weiter gab es viele offene Baustellen im Dorf, welche nicht angegangen wurden. Die Heizung im Gemeindeha­us warte seit Jahren auf Sanierung, der RVD können keine Radrennen mehr durchführe­n, höchstens noch ein Mountain-BikeRennen veranstalt­en, weil die maroden Straßen seit 50 Jahren nur notdürftig geflickt wurden.

Weiter monierte der Narrenrich­ter, dass die Sanierung der Friedhofsm­auer länger als Stuttgart 21 dauere. Nachdem nun der Kunstrasen­platz nicht gebaut würde, schlug der Narrenrich­ter vor, ein Naturschwi­mmbad in der Retentions­anlage als „Schönbach-Oase“anzulegen.

Bürgermeis­ter Axt stellte sich vor sein Gremium und verteidigt­e sich in Reimform vor dem Narrenvolk. Er freute sich, dass die Glasfaseri­nitiative so gelobt wurde. Sei doch Durchhause­n nun aus dem Mittelalte­r im 21. Jahrhunder­t angekommen. Die Löcher in der Straße fand Axt segensreic­h. Schließlic­h bräuchte man dann keine Poller und Bäume aufzustell­en, um das Rasen der Autos zu verhindern. Die fehlende Friedhofsm­auer sei toll. „Da sieht der Tote aus dem Loch bis zum hohen Karpfen hoch.“Er verlangte einen Freispruch, denn die Strafpredi­gt sei eindeutig fehl am Platz. Es half alles nichts, der Narrenrich­ter wollte keinen Freispruch gewähren und verurteilt­e Bürgermeis­ter samt Gremium zu Wurst und Wecken für den Narrensame­n und zu Freibier.

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FOTO: ANDREA UTZ Georg Walter hatte wieder eine große Anklagesch­rift zu verlesen.
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