Wehinger Schotten schütten Füllhorn aus
Wehinger Hailänd-Fasnet ist schottisch, aber alles andere als sparsam
- Der Wehinger Zunftball ist unter dem Motto „Mc Pfuhser Hailänd-Fasnet, schottische Nacht auf schwäbisch gemacht“gestanden. Doch sparsam ging es an diesem Abend gar nicht zu. Ein Füllhorn von Programm-Höhepunkten wurde dem Publikum geboten, das sich mit reichlich Applaus bedankte.
Alfred Zeisel heißt seit wenigen Tagen der neue Zunftmeister und Chef der Pfhuser, er führte seine Mannen routiniert auf die Bühne und gab den Startschuss für einen Hailänd-würdigen Abend.
Durch Mark und Bein gehend die Klänge des Fanfarenzuges: Trommeln und Trompeten sowie die Künste des Fahnenschwingers zogen minutenlang die närrischen Gäste in den Bann. Zur Melodie von „Mull of Kintyre“sangen die Herren vom Zunftrat „Perle vom Heuberg, Nabel der Welt“. Musikalisch hernach ebenfalls der Dank an Ralf Raiser für seine zehnjährige Zunftmeister-Tätigkeit. Wie gut, dass man nicht nur einen wehmütigen Rückblick, sondern auch den Wunsch nach Freibier in Noten packen kann.
„Blond“ging es weiter – Annika und Mara führten durch das Programm, meistens mit einem Schuss Selbstironie. Die Fußballer des TV versuchten sich an einem zweiten Standbein neben dem Kicken. Zumindest an diesem Abend trafen sie als Tenöre und Schlagersänger den Nerv des Publikums. In die galaktischen Reiche von „Star Wars“entführte „Darth Manni“mit seinen Mädels – weniger kriegerisch als im Film, dafür jedoch weitaus tänzerischer.
Annika und Mara verkündeten dem wehklagenden Publikum, dass in diesem Jahr die „Mauldäschle“nicht auf dem Programm stünden (Wehinger Fake News). Die beiden Blondinen ließen sich High-Heels für Hailänderinnen vom DHL-Boten (Ewald Hafen) auf die Bühne liefern, die Stimmung war nicht mehr zu überbieten. Neuigkeiten über geschlossene oder „in Kürze“geöffnete Lokalitäten konnte man von den Wirtshausmusikanten erfahren, neben Anekdoten über die eine oder andere Umlandgemeinde. Zudem sind Musikanten trinkfest und für eine Runde spendierten Schnaps wurde auch schnell ein Musikwunsch zum Besten gegeben.
Die Showtanz-Gruppe Icecube aus Wilflingen trat überhaupt nicht eisig vor das Publikum. „Kampf der Giganten, Gladiatoren vs. Römer“ hieß ihre tänzerische Darbietung. Isabella Thyzak und die anderen Mädels aus dem Nachbarort hatten erneut für einen tollen Auftritt gesorgt.
Zum Tollhaus wurde der Saal jedoch beim Spontanauftritt der „Mauldäschle“. Highsteck-Frisur und Haifischkappe schufen den Bezug zum Abendthema, wichtig war natürlich auch, wer in der Mitte stehen darf. Dirigent Karl-Heinz musste dem Trio seinen Taktstock übereignen, jedoch nicht ohne die Erklärung, wo man diesen anschaltet.
Ein weiteres Hailänd-Trio der Fanfarenzunft ermittelte im „Tatort“und zur Aufklärung aller Fälle half ein kräftiger Schluck „Mc Undertable“. So konnte auch ein Drogenproblem bei „Mc Heidi“festgestellt werden, die Ermittler waren sich schnell einig, dass Heidrun Gimpl die „Goldene Armbrust“redlich verdient habe. Geburtstagskind Manne stand an diesem Abend irgendwie besonders im Mittelpunkt.
Nach dem Auftritt mit seinen galaktischen Mädels und Geburtstagstorte durfte er als Glücksfee die Verlosung des Narrenkleidles durchführen. Dort zog er als Gewinnerin des Hauptpreises –Elisabeth Steiner, ein Schelm wer Böses dabei denkt. Nach einem Tanz im gewonnenen Narrenkleidle kam es zum finalen Stelldichein aller Akteure auf der Bühne. Mit Armbrust, Sektglas und hellwach führte Heidrun die Meute bei der Polonaise durch den Saal, ehe das Duo „Dine und Robi“den nachmitternächtlichen Teil in Angriff nahm.