Die Muckenspritzer danken allen Mahlstettern
Der Männergesangverein organisiert eine tolle Hallen-Fasnet in bester TV-Qualität
- Wer geistreiche Büttenreden und Sketche sowie witzige Persiflagen und tolle Choreografien mag, war am Sonntag bei der Fasnet des Männergesangvereins Mahlstetten richtig. Fast vier Stunden lang gab’s alles in Hülle und Fülle und in bester TV-Qualität.
Nach einem fröhlichen „Grüß Gott und hallo“einiger MGV-Männer, dem Mahlstetter Narrenmarsch und einem dreifach kräftigen „Mugge-Spritzer“eröffnet Paul Schilling das beliebte Fasnet-Spektakel des MGV. „Danke Mahlstetten“heißt zunächst sein Rundumdank an alle Mahlstetter. Denn fast alle Einwohner des 800-Seelen-Dorfs waren als ehrenamtliche Helfer am letzten Wochenende beim 25. Jubiläum der Muckenspritzerzunft und beim 26. Ringtreffen der „Narrenfreunde Heuberg“im Einsatz.
Mit einem geschliffen gereimten Vortrag als Regierungs-Pressesprecher eröffnet Michael Bienert das närrische Programm in der bunt bewimpelten, randvollen Festhalle. Geschickt verpackt verkauft er heikle Themen wie „Türkei-Probleme“oder „deutsche Panzer gegen syrische Kurden“. Für den Flug zum Mond, empfiehlt er ein One-Way-Ticket (weil der Sprit nur für den Hinweg reicht) für ein „Trumpeltier“statt für einen Schimpansen. Im Schnelldurchlauf legt er seine Todo-Liste für unsere Regierung vor. Statt Jamaika oder Groko wünscht er sich eine „SaharaKoalition“– am besten alle in die Wüste schicken.
Auf einem orientalischen Basar erlebt das gut gelaunte Publikum mit Fritz Aicher und Guido Sauter zwei Meister ihres Fachs, die sich wortreich von einem Missverständnis ins andere stürzen. Die drei einfachen Wörtchen „Was-wie-egal“stiften sogar bei den Zuschauern Verwirrung.
Eine Klasse „Fredl-Fesl-Nummer“ liefern Nico Specker und Michael Bienert ab: Der eine singt und jodelt – natürlich auf Bayrisch; der andere übersetzt. Da wird der Kuhstall zur Rindviehgarage und die Sennerin zur Milchgewinnungs-Saisonalkraft. Und das Publikum brüllt vor Lachen.
Traumberuf Pfarrer
Ein besonderes Schmankerl hat Pfarrer Johannes Amann für seine Mahlstetter Schäfchen mitgebracht. Er geht selbst in die Bütt – als Pfarrer Häberli „Traumberuf Pfarrer – katholisch – keine Frau“und zündet seine feinsinnigen Gags am laufenden Band: Die (H)Erdanziehungskraft hält Frauen in der Küche. Wenn die Ehefrau einen Stellungswechsel vorschlägt, heißt das „Du bügelst, ich schaue Fernsehen“. Was unterscheidet das Christkind von einer Ehefrau? Das Christkind muss nur eine Nacht neben dem Esel schlafen.
Ein Chorauftritt des MGV „Das Rendezvous“mit einer gespielten Szene begeistert das Zuschauervolk. Die Chorleiterin Claudia MülherrBienert lenkt das Geschehen vom Klavier aus. Eine zweite Chordarbietung nach dem Musical „Mary Poppins“vereint guten Männerchorgesang mit ausgeklügelter Choreografie bei einem Tanz der Sänger-Angehörigen. Lisa Bronner und Oliva Aicher brillieren in einer FasnetsKoch-Show, in der der Nicht-Schwabe erfährt, was „a Muggeseggele“ist.
Hinter den meisten ProgrammNummern ist die Handschrift von Claudia Mülherr-Bienert und ihrem Ehemanns Michael Bienert auszumachen. Die beiden sind zusammen mit den Mitwirkenden die großen Macher, die ganz ohne Klamauk auskommen.
Dann sind da noch mit den Naturtalenten Paul Schilling, Peter Bronner und Guido Sauter drei großartige Moderatoren. Sie brillieren nicht nur mit Witzen, sondern mit tollen Büttenvorträgen. Und einer der MGVSänger ist der Stimmungsmacher von Anfang bis Ende: Harold Merkx, der Mahlstetter Alleinunterhalter, füllt mit seiner Musik alle Zwischenräume aus.