In Königsheim sind die Fasnetsnächte lang
Programm handelt von Moralaposteln, Peinlichkeiten und Bibelsprüchen
KÖNIGSHEIM - Auftritte der Superlative hat die Narrenzunft Königsheim in der proppenvollen Mehrzweckhalle bei ihrem bunten Abend am Rosenmontag beschert. Die Verantwortlichen, an der Spitze Zunftmeister Salvador Morales, hatten eine Show zusammengestellt, die von Beginn an ständig auf dem Siedepunkt war.
Begrüßt mit dem Einmarsch, Programmführung durch Wolfgang Zimmerer, stimmungsvolle Musik durch DJ Bonito, spielte sich ein vierstündiges Programm auf der Bühne ab. Viel Bein in vielen Kostümen zu zünftigen und rockigen Klängen zeigten die „Teeniegarde“unter Leitung von Christina Arndt und Andrea Lang. Die „Große Garde“zeigte Spagat, schwungvolle Beinschläge und Sprungschritte zu modernen Rhythmen, einstudiert unter Leitung von Noelia Morales.
Unter dem Namen „Song Contest“brachten Eveline Zimmerer und Martina Mauch SchellenschwobePop auf die Bühne. Spannend dann die Freunde des Elferrates: sie arbeiteten auf dem Arbeitsamt, ermittelten, dass in Königsheim nur ein Arbeitsloser sei; womöglich Herr Pfarrer? Nachdem die Raiffeisenbank und auch die Sparkasse aus dem Ort vertrieben sei, wollte ein Fuhrunternehmer eine eigene Bank gründen.
Dann wurde mit einem besonders kräftigen Gruß der Gastauftritt der Bubsheimer mit ihrem „Geilen Schwarten-Ballett“begrüßt. Köstlich wie diese Männer akrobatisch ihre Nummer: „Ich verkaufe meinen Körper ganz, ganz billig“abzogen. – Tosender Applaus vom Publikum und das Stimmungsbarometer stieg weiter an.
Christoph Frech stand als Moralapostel in der Bütt und klagte närrisch über die Missstände im und am Kindergarten, hatte kein gutes Wort zum Bürgermeister.
Spontan war der Auftritt von Pfarrer Johannes Amann, er kam auf die Bühne als Schweizer Pfarrer Häberli und erzählte sehr witzig vom Alltag seines Traumberufes, bei dem er als Pfarrer interessante und merkwürdige Sachen mit Leuten erlebte.
Es sei nicht mehr so wie früher. Eine Mutter spricht zum faulen Sohn in Bibelworten: „Junge, steh auf.“„Nein, meine Stunde ist noch nicht gekommen.“
Auch witzig sein Spruch: Was ist der Unterschied zwischen dem Christkind und der Ehefrau? Antwort: Das Christkind hat nur eine Nacht neben dem Esel geschlafen.
Eine moderne Tanzeinlage „Süße Versuchung“folgte mit den Königsheimer und Böttinger Mädels mit verschiedenen Schokoriegeln. Eine weitere wunderschöne Darbietung mit Gesangseinlage und Gitarrenklängen hieß „Qué hora es“, ein Sketch auf Spanisch. Dann lernten Tanja Schad und Tanja Sieger als Flugenten das Fliegen. Kurz und knackig auch der Auftritt von vier schwangeren Frauen. Auf die Schippe genommen wurde die „Weltstadt Kingse“. Als Angler am Weiher erzählten Tanja Schad und Tanja Sieger von Geschehnissen im Ort. Die Angler nahmen dabei kein Blatt vor den Mund und hatten die Lacher auf ihrer Seite.
Das anspruchsvolle, lange Programm endete mit dem Elferrat-Kracher „Auf der Alm“. Recht sportlich unterwegs waren sie zum Song „Wenn der Maibaum wieder am Marktplatz steht“.
Die Finalaufstellung und die vielen Beiträge machten deutlich, dass die Fasnet in Königsheim einen hohen Stellenwert hat und die Nächte lang sind.