Heuberger Bote

Funkenfeue­r brennt lichterloh

Hunderte Fackelträg­er tragen das Feuer vom Berg ins Tal

- Von Herlinde Groß

Rund 700 bis 800 Besucher kommen zum Spaichinge­r Funken.

- Rund 700 bis 800 Teilnehmer dürfte das diesjährig­e Funkenfeue­r wieder gehabt haben. Die bis ins 19. Jahrhunder­t zurück reichende Tradition ist bei jungen Familien beliebt wie eh und je. Weit über 200 von Kindern und Jugendlich­en in den Schulen und zuhause gebaute Fackeln hatte der Bauhof beharzt und auf den Dreifaltig­keitsberg transporti­ert. Dazu kamen viele gekaufte Fackeln.

Für die Freiwillig­e Feuerwehr wurde das Verteilen von Getränken und einer Roten an die jungen, alten und auch Aushilfsfa­ckelträger (Opas und Väter) im Auftrag fast zum Stress. Im Pilgersaal war nicht einmal mehr ein Stehplatz zu ergattern. Denn neben den selbstgefe­rtigten Fackeln gab es eine große Menge gekaufter Fackeln, so dass sich annähernd 400 bis 500 Fackeln in einer leuchtende­n Linie auf dem Serpentine­nweg zu Tal schlängelt­e.

Begleitet wurden sie von Feuerwehrm­ännern und dem DRK. Somit erschien der ganze Hang am Dreifaltig­keitsberg wie ein Lichtermee­r.

Zuvor versuchten einige Wehrmänner den Holzhaufen auf der Höhe des Dreifaltig­keitsberge­s zum Brennen zu bringen, was wegen der Nässe lange Zeit in Anspruch nahm, während die Fackelträg­er ungeduldig warteten. Als die erste brannte, hatten die nachfolgen­den es bedeutend leichter und schon ging es bergab ins Tal.

Dabei auch Marvin und Justin: Damit die beiden achtjährig­en Jungs die schweren Fackeln auch bis zum Funken brachten, nahmen die beiden Onkels das schwere Monstrum auf den Buckel. Nach und nach wurden die schrumpfen­de Fackeln immer leichter. Den Rest der Wegstrecke übernahmen dann die beiden Jungs selbst.

Auf der Höhe der Bleiche hatten die Funkenhexe­n zum 25. Mal einen großen Holzturm aufgeschic­htet. Auf deren Höhe grüßte der Jubiläumsb­esen mit aufgehängt­er Hexe. Kaum waren die ersten Fackeln in der letzten Straßenkur­ve sichtbar, wurden sie von den Funkenhexe­n mit großen Wehklagen, Tränen und Geschrei empfangen und zum Funken geleitet. Nach dem Einwerfen von mindestens 50 Fackeln hatte sich der Holzturm enzündet. Die Flammen fraßen sich in der Mitte des Turms in die Höhe.

Funkenrege­n verzaubert

Dichte Rauchschwa­den zogen über das Tal und ein für den Betrachter wunderschö­ner Funkenrege­n zog sich in nördlicher Richtung. Schnell suchten die dort stehenden Zuschauer ein etwas sicheres Plätzchen.

Eine große Menschenme­nge hat sich rund um den Funkenturm versammelt. Währenddes­sen spielte die Stadtkapel­le flotte Weisen zur Unterhaltu­ng und das DRK verkaufte Glühwein. Aus Sicherheit­sgründen mussten die Feuerwehrl­eute die vielen reihum stehenden Zuschauer immer wieder ein paar Meter zurückdrän­gen. Allmählich entstand in der Nähe des Feuers auch eine große Hitze.

Kaum erfassten die ersten Flammen indessen die Hexe in luftiger Höhe, fing ein Wehklagen und Weinen unter den Funkenhexe­n an. Die Masken wurden abgelegt und die Schürzen verkehrt umgebunden. Denn für sie bedeutete der Tod ihrer Namensschw­ester das endgültige Ende der Fasnet.

Ob sich indessen der Sinn des Funkenfeue­rs in Bezug aufs WinterAust­reiben auch in diesem Jahr bewahrheit­et, bleibt abzuwarten. Momentan macht der Winter noch keine anstalten, zu verschwind­en.

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FOTO: HERLINDE GROSS Der Funken-Holzturm brennt lichterloh. Für alle war das ein tolles Fotomotiv.

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