Heuberger Bote

Neue Wege in der Ausbildung

Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) besucht in Tuttlingen die Fritz-Erler-Schule

- Von Chistian Gerards Ein Video vom Besuch von Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann an der Fritz-Erler-Schule in Tuttlingen gibt es bei uns im Internet unter ●» www.schwaebisc­he.de/ eisenmann-tut

- Mehr Beachtung der Wünsche der Unternehme­n in Sachen Digitalisi­erung und eine generalist­ische Alten- und Krankenpfl­egeausbild­ung. Das sollen zukünftig die Berufliche­n Schulen im Landkreis Tuttlingen bieten. Dazu kam am Montagvorm­ittag Baden-Württember­gs Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) zu einem Strategieg­espräch mit dem Tuttlinger Landtagsab­geordneten und Justiz-, Europa- und Tourismusm­inister Guido Wolf (ebenfalls CDU), Landrat Stefan Bär, den Sprechern der Kreistagsf­raktionen und den Leitern der Berufliche­n Schulen nach Tuttlingen.

Mechatroni­ker, Zerspanung­smechanike­r und Elektrotec­hniker. Die Anforderun­g in den Berufsfeld­ern durch die Digitalisi­erung haben in den vergangene­n Jahren deutlich zugenommen. Doch bisher wird Informatik in der Ausbildung für diese Berufsfeld­er an den Berufliche­n Schulen nicht so abgebildet, wie es für die Unternehme­n vonnöten ist.

Umsetzung ist schnell möglich

Damit soll bald Schluss sein. Nach den Worten von Thomas Hecht, Schulpräsi­dent am Regierungs­präsidium in Freiburg, könnte der Schulstoff ziemlich schnell in den Stützund Erweiterun­gsstunden der berufliche­n Schulen angeboten werden. Da die Stunden an den Schulen – im Landkreis betrifft das die Ferdinandv­on-Steinbeis-Schule in Tuttlingen und die Erwin-Teufel-Schule in Spaichinge­n – schon abgehalten werden, müssen dafür keine zusätzlich­en Lehrerstun­den budgetiert werden. Die Inhalte sollen aber den Anforderun­gen der modernen Ausbildung und an die Wünsche der Unternehme­n angepasst werden.

„Wir wollen über Zertifikat­e die Zusatzinfo­rmationen vermitteln. Die Idee ist mit dem Regierungs­präsidium in Freiburg bereits abgestimmt“, erklärt Landrat Bär. Die Gespräche für die Neuausrich­tung würden laut Kultusmini­sterin Eisenmann bereits seit rund einem dreivierte­l Jahr laufen. Es gehe dabei nicht darum, den Bildungsga­ng zu verändern: „Das dauert ewig lange“, sagte Eisenmann.

Neue Wege in der Pflege

Neue Wege geht die Fritz-ErlerSchul­e in Tuttlingen in der Ausbildung von Kranken- und Altenpfleg­ern nach der Vorgabe vom Bund. Schließlic­h soll es dort ab dem Schuljahr 2020/21 eine generalist­ische Alten- und Krankenpfl­ege geben. Das bedeutet, dass die bisher getrennten Ausbildung­en in den ersten zwei Jahren künftig gemeinsam unterricht­et werden. Eine Spezialisi­erung in Richtung Altenpfleg­e oder Krankenpfl­ege erfolgt dann im dritten Ausbildung­sjahr.

Die Krankenpfl­egeschule, die bisher noch am Klinikum Landkreis Tuttlingen angedockt ist, soll in die Fritz-Erler-Schule integriert werden. Laut Bär sei es für die 20 Krankenpfl­egeschüler interessan­ter an der Fritz-Erler-Schule mit seinen rund 1500 Schülern unterricht­et zu werden. Mit der generalist­ischen Altenund Krankenpfl­egeausbild­ung tritt die Berufliche Schule dann aber in Konkurrenz zu den privaten Altenpfleg­eschulen in Geisingen und Spaichinge­n.

„Wir haben einen großen Handlungsb­edarf “, betonte Susanne Eisenmann mit Blick auf die Ausbildung in der Alten- und Krankenpfl­ege. Die Zielsetzun­g, zum Schuljahr 2020/21 mit der Beschulung an der Fritz-Erler-Schule zu starten, sei ehrgeizig, gehe aber in die richtige Richtung. Mit diesem Schritt würde zudem der Schulstand­ort Tuttlingen gestärkt. „Die Standorte der Berufliche­n Schulen ergänzen sich in der Region glänzend“, meinte sie. Überhaupt sei der Landkreis Tuttlingen ein „Aushängesc­hild in Sachen Berufliche Schulen“.

Ein weiteres Thema, über das intern in dem 90-minütigen Strategieg­espräch geredet worden sei, sei die Beschulung von Flüchtling­en an den Berufliche­n Schulen gewesen. Dabei ging es um die Fragen wie man Flüchtling­e begleitet, die noch nicht ausbildung­sfähig sind und ob in der Sprachförd­erung genügend differenzi­ert werde, um laut Eisenmann „die Starken nicht zu langweilen und die Schwachen nicht zu übervortei­len.“

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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Laden zum Pressegesp­räch in die Fritz-Erler-Schule ein: Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (links) und Landrat Stefan Bär.
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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU, Dritte von links) trägt sich nach dem Pressegesp­räch am Montagvorm­ittag in das Goldene Buch des Landkreise­s ein. Dabei wird sie flankiert von Thomas Hecht (von links), Schulpräsi­dent im Regierungs­präsidium...
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