Endlich eine Vision – Krattenweible, nicht Hexe
Was für ein revolutionärer Vorschlag: kostenfreier Nahverkehr. Eine Vision in Zeiten von visionsloser Politik aus Berlin. Und sofort ruft dieser Vorschlag die Kritiker auf den Plan. Als Problemlösung für die drohenden Fahrverbote in den Städten gedacht, wird nun selbst auf dem Lande darüber diskutiert. Herr Beck liegt richtig in seiner These, dass wir den Menschen verstärkt für den ÖPNV begeistern müssen. Und dazu zählt neben dem Takt auch das Preissystem, mit alle seinen Tücken und Irrungen.
Und Herr Beck hat nicht Recht mit seiner Behauptung, die Leute beschweren sich nicht über die Preise. Was bitte schön, sollen Sie mit einer Beschwerde bewirken, wenn gebetsmühlenartig auf das Zuschussgeschäft ÖPNV hingewiesen wird. Für eine einfache Fahrt vom Emmingen, Haltstelle Donaustraße, nach Tuttlingen, Haltstelle ZOB fällt für eine Fahrtstrecke von 9300 Meter ein Fahrpreis von 3,40 Euro an. Attraktivität sieht anders aus. Herr Beck möchte wenigstens einmal über ermäßigte Bedingungen nachdenken. Und gute Konzepte liegen sicherlich ebenfalls vor, werden allerdings im Keim mit den stets drohenden nicht zu finanzierbaren Mehrkosten erstickt.
Sich auf den Lorbeeren eines Ringzuges ausruhen ist zu wenig. Viel eher sollten unsere Kommunalpolitiker den Vorschlag eines kostenfreien Nahverkehrs aufgreifen und mit eigenen Ideen erweitern und Forderungen an oberster Stelle stellen, zum Beispiel auf Ausbau der Infrastruktur. Immer nur Bedenken anmelden und ja aber sagen, ist der völlig falsche Weg.
Thomas Kölschbach, Emmingen-Liptingen
Mit Entsetzen musste ich den Zeitungsbericht und das verbundene Interview mit der ersten Vorsitzenden Sonja Vogler des Narrenverein Honberger Tuttlingen anlässlich des Tuttlinger Fasnet-Umzug lesen. In diesem Interview wurde behauptet, dass nicht alle Zünfte eingeladen wurden, die dort waren.
Dann wundert es mich aber, dass auf dem Umzugsprogramm mehr als 80 Zünfte und Gruppen abgedruckt waren. Diese Gruppen müssen sich vorab angemeldet haben, sonst könnten sie nicht auf der Umzugsfolge stehen.
Des Weiteren bin ich maßlos enttäuscht, dass eine Vorsitzende des Narrenfreundschaftsrings Schwarzwald-Baar-Heuberg behauptet, die Wurmlinger Hexen seien eine integrierte Gruppe der Wurmlinger Narrenzunft. Fälschlicherweise handelt es sich hierbei nicht um eine Hexe sondern um ein Krattenweible (Kratten = Korb) und ist eine der drei Hauptfiguren der Wurmlinger Fasnet und ihre Sage greift auf hunderte von Jahren zurück. Wohlmerkend muss man hinzufügen, dass die Wurmlinger Narrenzunft mit „ihrer integrierten Hexengruppe“gar nicht am Tuttlinger Fasnet-Umzug 2018 teilgenommen hat.
Manuel Schmidtke, Narrenzunft Wurmlingen, Klaus Wittkopf, Vorsitzender, mit Zunfträten.