Immer auf die SPD
Fake News können einem das Leben zur Hölle machen – als ob die Orientierung im Dschungel der Informationsgesellschaft nicht schon schwer genug wäre. Diese Erkenntnis verdanken wir unserem Freund The Donald, um den es in letzter Zeit merkwürdig still geworden ist. Das Letzte, was wir, staunend, von ihm vernommen haben, sind hauchzart geäußerte Zweifel daran, ob eine Vorrichtung, die helfen kann, mehr Menschen schneller zu erschießen, wirklich zum Kulturerbe der Menschheit zählen sollte. Offensichtlich hat der Mann bei seinen nächtlichen Bademantel-Streifzügen durchs Weiße Haus etwas den Biss verloren.
Damit wären wir bei der „Bild“Zeitung, die es sich ihrem Selbstverständnis nach nicht leisten kann, als zahnlos tituliert zu werden und deshalb gern übers Ziel hinausschießt. Wir sehen uns deshalb gezwungen, Deutschlands stolzester Partei, der SPD, zur Seite zu springen, obwohl wir an dieser Stelle mit Spott über die Genossen auch nie gegeizt haben. Aber was zu weit geht, geht zu weit: „Dieser Hund darf über die GroKo abstimmen“, behauptete „Bild“unlängst groß auf dem Titel. Das hat uns keine Ruhe gelassen. Auf die Diskussion, ob „Lima“tatsächlich die Abstimmungsunterlagen erhalten hat, wollten wir uns erst gar nicht einlassen, haben stattdessen einige Tage in Biologenkreisen recherchiert. Das ernüchternde Ergebnis, mit Loriot gesagt: „Wissen Sie, was ich glaube: Ihr Hund kann gar nicht wählen! Weil er den Stift nicht halten kann!“Die Dinge sind oft so einfach, man muss die Realität nur zur Kenntnis nehmen. (hü)