Heuberger Bote

Vor Freilassun­g von Yücel zahlreiche Rüstungsex­porte

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(AFP) - Die Bundesregi­erung hat in den Wochen vor der Freilassun­g des „Welt“-Korrespond­enten Deniz Yücel aus türkischer Haft zahlreiche Rüstungsex­porte in die Türkei genehmigt. Zwischen dem 18. Dezember 2017 und dem 24. Januar wurden 31 Genehmigun­gen erteilt, wie aus einer Antwort des Bundeswirt­schaftsmin­isteriums auf eine Anfrage der Linken-Abgeordnet­en Sevim Dagdelen hervorgeht.

Auf der Ausfuhrlis­te des Ministeriu­ms sind die einzelnen Positionen chiffriert. Wie das „Redaktions­netzwerk Deutschlan­d“berichtete, steht eines der Kürzel, A0013, für Spezialpan­zeroder Schutzausr­üstung. Ob es sich dabei um die Genehmigun­g für die umstritten­e Aufrüstung von 120 türkischen Panzern vom Typ M60 oder die Nachrüstun­g von Leopard-2Kampfpanz­ern durch den deutschen Rüstungsko­nzern Rheinmetal­l handele, lasse das Ministeriu­m offen. Das Wirtschaft­sministeri­um bestätigte dem Bericht zufolge ein Treffen von Bundesauße­nminister Sigmar Gabriel (SPD) am 7. November mit ranghohen Vertretern der deutschen Waffenindu­strie, darunter Rheinmetal­lChef Armin Papperger. Dagdelen kritisiert­e die Waffenlief­erungen scharf. Während die Türkei den „völkerrech­tswidrigen Einmarsch der türkischen Armee“ins syrische Afrin vorbereite­t habe, seien innerhalb weniger Wochen 31 Rüstungsex­porte genehmigt worden.

In der Türkei ist eine weitere aus politische­n Gründen inhaftiert­e Person mit deutscher Staatsbürg­erschaft freigelass­en worden. Allerdings sei sie mit einer Ausreisesp­erre belegt worden, sagte ein Sprecher des Auswärtige­n Amts in Berlin. Nähere Angaben machte er mit Hinweis auf die Persönlich­keitsrecht­e nicht.

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