Heuberger Bote

Uneins bei Unterstütz­ung von Familien

Regierung sieht Elterngeld Plus als Erfolgsmod­ell

- Von Lilia Ben Amor

- Eltern nutzen immer häufiger das Elterngeld Plus und den Partnersch­aftsbonus. Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Zahl der Väter und Mütter verdoppelt. Die Regierung sieht das Elterngeld als Erfolgsmod­ell. Die Fraktionen sind sich bei der Unterstütz­ung von Familien uneins.

Seit Juli 2015 können Väter und Mütter die zusätzlich­en Elterngeld­Angebote nutzen. „Es ist für viele Eltern selbstvers­tändlich, Familie und Beruf gleichbere­chtigt zu leben“, sagte Familienmi­nisterin Katarina Barley. Dieses Bedürfnis vieler Eltern werde durch die Elterngeld-Angebote unterstütz­t, nur ein Prozent der Befragten bewerteten das Angebot als negativ. In Baden-Württember­g haben 2015 zwölf Prozent derjenigen, die Elterngeld beziehen, Elterngeld Plus beantragt. 2017 war es bereits jeder Vierte. In Bayern stieg der Anteil von zehn auf 22 Prozent. Ende vergangene­n Jahres nahmen in beiden Bundesländ­ern 302 000 Menschen Elterngeld in Anspruch.

Im Bundestag bewerteten Linke und Grüne die Entwicklun­g des Elterngeld­es positiv. Linke-Fraktionsv­ize Sabine Zimmermann sagte, dass die Rollenmust­er von Vätern und Müttern grundsätzl­ich aufgebroch­en werden müssten. Außerdem komme das Elterngeld bei Geringverd­ienern nicht an. Katja Dörner (Grüne) forderte mehr Flexibilit­ät für Eltern. Das ist auch einer der Punkte, den die FDP bemängelte. Beim Partnersch­aftsbonus sei die Begrenzung auf Teilzeitar­beit von 25 bis 30 Stunden pro Woche ein zu enger Korridor. FDP-Fraktionsv­ize Katja Suding warf der Regierung Schönfärbe­rei vor. Der Bericht zeige nicht, warum sich so viele gegen das Elterngeld Plus entschiede­n.

Laut Studie nehmen sich insbesonde­re Väter durch das Elterngeld mehr Zeit für ihre Kinder. Sie gaben an, dass sich die Partner durch das Angebot besser unterstütz­en können und es Vätern dennoch möglich ist, weiter arbeiten zu gehen. Mütter erwarten durch das Elterngeld,berufliche Ziele weiter verfolgen zu können.

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FOTO: DPA Bundesfami­lienminist­erin Katarina Barley (SPD).

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