Heuberger Bote

Osterschmu­ck beim Denkinger Jubiläum

Ludwig Ruf hat zusammen mit seiner Frau die Idee ins Rollen gebracht

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(al) - Die Gemeinde Denkingen feiert in diesem Jahr ihr 1200-jähriges Bestehen. Das soll nicht nur mit verschiede­nen Veranstalt­ungen begangen werden. Der Ort will sich auch von seiner schönen und attraktive­n Seite zeigen. So soll für Ostern zum ersten Mal in der Dorfmitte ein „Osterschmu­ck“entstehen. Mehrere Gruppen sind bereits seit Wochen aktiv. Das Ehepaar Monika und Ludwig Ruf hatte hierzu bereits im Sommer 2017 einen Anstoß gegeben, der auf fruchtbare­n Boden fiel. Herlinde Groß hat Ludwig Ruf dazu befragt.

Wie entstand die Idee, in Denkingen einen Osterschmu­ck zu erstellen?

Im vergangene­n Jahr machten meine Frau und ich einen Ausflug an den Kaiserstuh­l. Von unseren Quartiersl­euten erhielten wir den Tipp von der Osterausst­ellung in Wittenweie­r im Kreis Lahr. Wir waren fasziniert von den verschiede­nen Skulpturen, Hasenecken, überhaupt von der ganzen Osterdekor­ation, die sich über weite Straßentei­le hinzog. Hauptattra­ktion bildete natürlich der Osterbrunn­en mit der Krone. An die 5000 Eier wurden hierfür benötigt, sagte uns ein Bürger von Wittenweie­r, der bei der Aktion mithalf. Zu Hause wurden die Fotos in Ruhe angeschaut und es kam gleich die Frage auf: Wäre das nichts für Denkingen zur 1200-Jahr-Feier? Bürgermeis­ter Rudolf Wuhrer war sofort von der Idee begeistert. Da sich bei der ersten Zusammenku­nft von interessie­rten Personen herausstel­lte, dass die Sache Hand und Fuß bekommen könnte, wurde die Aktion sofort in das Jubiläumsp­rogramm aufgenomme­n.

Was wird jetzt gemacht und wer steht dieser Gemeinscha­ftsaktion vor?

Durch Aufrufe im Mitteilung­sblatt haben sich Gruppen und Vereine wie Kirchencho­r, Kirchengem­einde, Volkstanzg­ruppe, Liederkran­z, Musik, Obst- und Gartenbauv­erein, DRK-Gymnastikg­ruppe, Kindergärt­en, Villa Sonnensche­in und sogar einige private Personen bereit erklärt, den Ortsteil vom Rathaus bis Mediathek mit österliche­m Schmuck zu versehen. Meine Frau Monika und ich werden dieses Jahr die Ansprechpa­rtner sein.

Woraus wird die Dekoration bestehen und wer übernimmt die Kosten?

Holzbau Fetzer sägt kleine und große Osterhasen aus, die vorwiegend vom Kindergart­en bemalt werden. Natürlich spielen Eier, Bänder Reisig und Buchs eine große Rolle. Jede Gruppe macht etwas anderes. Zum Beispiel, Hasendorf, Eierbögen, Kugeln, Girlanden, eine Krone, kirchliche Motive und vieles mehr. Auf jeden Fall wird überall gebastelt, gefärbt und natürlich werden ausgeblase­ne Eier angemalt, obwohl wir bereits über 6000 Plastikeie­r verteilt haben. Im Rahmen des Jubiläums übernimmt die Gemeinde den größten Teil der Auslagen.

Woher stammt der Brauch des Osterbrunn­enschmücke­ns und welche Symbolkraf­t steckt in der Arbeit?

Die große Frage: Wer war zuerst da, die Henne oder das Ei? Kaum einer vermag dieses elementare Problem zu lösen. Es steht jedoch außer Frage, dass das Ei neben Meister Lampe zum wichtigste­n Zeichen des Festes wurde. Meines Wissens steht das Ei für den Sieg des Lebens, für die Reinheit und für Fruchtbark­eit. In der christlich­en Theologie gilt das Ei als Symbol der Auferstehu­ng Jesu. Neues Leben und Wiedergebu­rt bot sich geradezu an, in die Symbolik an Ostern integriert zu werden. Der Ursprung von „Osterbrunn­en“dürfte in der Fränkische­n Schweiz zu suchen sein. Die herrschend­e Wasserarmu­t zwang die Menschen, die Brunnen im Frühjahr zu putzen, woraus das Schmücken des Brunnens mit weiteren Osterdekor­ationen bereits um das Jahr 1900 entstand. Brunnen besaßen in Zeiten ohne fließendes Wasser im Vergleich zu heute noch eine gänzlich andere Bedeutung.

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FOTO: HERLINDE GROSS Ludwig und Monika Ruf inmitten der ersten 5000 Eier, die bereits bearbeitet werden. Obwohl viele echte Eier Verwendung finden, wurde eine Nachbestel­lung der Plastikeie­r notwendig.
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