Heuberger Bote

Verein zum KZ-Gedenken schafft unermüdlic­h

Kunstproje­kte, Recherche, Aufklärung­sarbeit und mehr innerhalb eines Jahres geleistet

- Von Regina Braungart

- Nur noch gestaunt haben die Mitglieder des Vereins „Initiative KZ-Gedenken in Spaichinge­n“bei ihrer ersten Versammlun­g am Donnerstag nach seiner Gründung vor einem Jahr: Eine Aktivität reihte sich an die andere in diesem ersten Jahr des Bestehens, wie dem Bericht der Vorsitzend­en Dr. Ingrid Dapp zu entnehmen war.

Viel davon war unter das Stichwort „Vernetzung“mit anderen in diesem Feld tätigen Initiative­n, Vereinen, Institutio­nen und Verbünden zu sortieren. Es fügt sich gut, dass Dr. Albrecht Dapp in den Vorstand des neu gegründete­n Verbunds der Gedenkstät­ten im Komplex des ehemaligen Konzentrat­ionslagers Natzweiler gewählt wurde.

Ein weiterer Schwerpunk­t lag in Veranstalt­ungen wie der Enthüllung der Gedenktafe­l oder der mit Zeitzeugin Liselotte Keil. Mehrere Exkursione­n , etwa zum KZ oberer Kuhberg Ulm, nach Laupheim oder in andere Gedenkstät­ten des Verbundes sowie nach Natzweiler selbst prägten das Jahr und auch die Aktivitäte­n, damit der Verbund das europäisch­e Kulturerbe­siegel bekommt. Dieses wurde zuerkannt und wird in Bulgarien überreicht werden. Teil genommen haben auch das Gymnasium und die Realschule, die Fotos für eine gemeinsame Ausstellun­g beigesteue­rt hatten und bei der Eröffnung in Straßburg dabei waren.

25 Mitglieder hat der Verein inzwischen, rund 15 waren bei der Versammlun­g dabei.

Ein weiterer Schwerpunk­t des rührigen Vereins war die Recherche zum Spaichinge­r KZ mit neuen Erkenntnis­sen sowie das Festhalten von Zeitzeugen­aussagen in Videointer­views. Derzeit sei man dabei, die gesammelte­n Dokumente und Quellen zusammen zu stellen und zu systematis­ieren. Der Verein sei froh und bitte gleichzeit­ig darum, dass Spaichinge­r weitere Dokumente und Gegenständ­e zum KZ in Spaichinge­n zur Verfügung stellten.

Mit einem Plus endet auch das finanziell­e Jahr unter anderem dank einer Spende der Bürgerstif­tung sowie Unterstütz­ung durch die Landeszent­rale für politische Bildung und des Vereinszus­chusses der Stadt, berichtete Beat Dorsch. Bruno Ege berichtete, dass er und Thomas Kästle als Kassenprüf­er alles einwandfre­i vorgefunde­n hätten und Wolfgang Schmid leitete die Entlastung. Er berichtete auch über seine pädagogisc­hen Aktivitäte­n, die vor allem auch im Kontext der europäisch­en Beziehunge­n, wie Richard Pauli betonte, sehr wichtig seien.

Albrecht Dapp berichtete schließlic­h von den Projekten des Natzweiler Gedenkstät­tenverbund­s. Dieser plane derzeit ein neues Projekt von Künstlern und Schülern, das auch in Spaichinge­n zum Tragen kommen soll. Der Verbund spiegle auch die Realität wider, denn innerhalb der über 50 Außenlager des KZ Natzweiler seien die Häftlinge wie in einem Netz behandelt und auch hinund hergeschob­en worden.

Die Aktiven erhielten viel Beifall für ihre unermüdlic­he Arbeit, ehe sie den Film „Obolus für die Toten“von Harald Weiß sahen.

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