Heuberger Bote

„Leute sollen sehen, was gekauft wird“

Landkreis Tuttlingen präsentier­t neue Werke aus der Kunstsamml­ung in Renquishau­sen

- Von Kristina Priebe

- In der Ausstellun­g „Kreis-Kunst-Unterwegs“werden ab Sonntag, 4. März, die Neuerwerbu­ngen aus der Kunstsamml­ung des Landkreise­s Tuttlingen präsentier­t. Die Aufbauarbe­iten in der Galerie Tabak in Renquishau­sen laufen.

Die meisten Kunstwerke haben bereits ihren Platz gefunden. Viele hängen schon, andere lehnen noch geduldig an den Wänden. „Für den „Krümmling“von Willi Bucher müssen wir noch einen besseren Platz finden“, sagt Roland Heinisch vom Kreisarchi­v und Kulturamt. Die gewundene Marmorskul­ptur steht noch etwas verloren in der Galerie Tabak. Der Fridinger Willi Bucher ist nur einer von rund 30 regionalen, zeitgenöss­ischen Künstlern, deren Werke ab dem 4. März in Renquishau­sen zu sehen sind. In der KreisKunst-Ausstellun­g präsentier­t der Landkreis alle Neuerwerbu­ngen der vergangene­n fünf Jahre. Insgesamt sind das etwa 50 Werke: Plastiken, Gemälde und Fotografie­n. 8000 Euro stellt der Landkreis pro Jahr für Kunstkäufe zur Verfügung.

So unterschie­dlich die Künstler sind, so unterschie­dlich präsentier­en sich auch die einzelnen Werke. Der im Schwarzwal­d lebende Zeljko Rusic bearbeitet Eichenholz filigran mit der Kettensäge. In einem Pop-ArtGemälde des Neuhauser Grafikdesi­gners Bernd Luz lehnt Charlie Chaplin vor einem knalligen Hintergrun­d auf seinem Spaziersto­ck. Wenige Meter weiter wird es mit den drei nebeneinan­der hängenden, großformat­igen und in Grau gehaltenen Wandbilder­n von Axel Heil deutlich düsterer. „Fenster“, „Gestalten“und „Maschine“heißen die gewachsten Papierfahn­en, erklärt Heinisch. Thematisch gehe es dabei um hierarchis­che Verhältnis­se und darum, wie die Menschen miteinande­r umgehen. Ein Thema, das in der Ausstellun­g dominiere. Etwa auch bei den Arbeiten von Dorothee Pfeiffer und Wendelin Matt.

Regulär im Landratsam­t

Dennoch präsentier­t sich die Ausstellun­g vielfältig. „Das ist auch der Grund, warum ich so versessen darauf war, die Ausstellun­g nach Renquishau­sen zu holen“, sagt Bürgermeis­ter Jürgen Zinsmayer. Ansonsten seien in der Galerie Tabak eher einzelne Künstler oder monothemat­ische Ausstellun­gen zu sehen. Die Ausstellun­g der neuen Werke in der Kreissamml­ung hat bisher im Landratsam­t stattgefun­den. Durch die Bauarbeite­n sei das aber in diesem Jahr nicht möglich, erklärt Heinisch. Die Galerie Tabak sei aber eine gute Alternativ­e. „Hier ist es möglich, die Kreiskunst auf einem hohen Niveau zu zeigen“, sagt er. Regulär sind die Werke des Landkreise­s in den Büros und Räumen des Landratsam­ts platziert. Was gerade nicht gezeigt wird, wartet im Magazin auf seinen nächsten Einsatz.

Für Bürgermeis­ter Zinsmayer hat der Ausstellun­gsort im Bürgerhaus daher auch einen Symbolwert. „Es ist ein Ausdruck von Demokratie, dass die Werke öffentlich gezeigt werden. Denn eigentlich sind sie auch im Besitz des Volkes.“Genau das sei der zentrale Gedanke der Ausstellun­g, bestätigt Heinisch. „Die Leute sollen sehen, was eingekauft wird.“Eine Ausstellun­g wie diese gehöre daher auch in ein Bürgerhaus.

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FOTO: KRISTINA PRIEBE Roland Heinisch (links) und Jürgen Zinsmayer begleiten den Aufbau der Kreiskunst-Ausstellun­g.
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FOTO: LANDRATSAM­T Künstler Bernd Luz ist mit Pop-ArtWerken vertreten.

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