Kontrastprogramm gegen Kälte
Afrikanischer Abend mit dem Verein „Visions for Tanzania“
– Ein perfektes Kontrastprogramm: Draußen ist es bitterkalt gewesen. Doch im warmen, heimeligen Inneren bei „Grimms lesen und genießen“haben es sich die Leute gemütlich gemacht beim Afrikanischen Abend. So wurde der grimmigen Kälte getrotzt.
Die professionelle Geschichtenerzählerin Dorothea Reutter hatte zwei spannende, beeindruckende afrikanische Märchen mitgebracht. Und im sehr gut besuchten Raum war es mucksmäuschenstill, als sie erzählte von einem kleinen Frosch, der es bis in den Himmel schafft. In der zweiten Geschichte ist es einem cleveren Geschwisterpaar gelungen, einen bösen Schlossherrn zu überlisten.
Nächster Programmpunkt war ein kleiner afrikanischer Imbiss. Die Besucher konnten sich Kubitscha (Teigtaschen mit Kokos) schmecken lassen, Fladenbrot aus Eritrea und Katma (Katma, Pizzataschen). Außerdem gab es ein Überraschungsdessert.
Verein kümmert sich um Kinder
Dann stellte Claudia Riester den Verein „Visions for Tanzania“vor und zeigte auch Bilder der aktuellen Projekte. Ziel des Vereins ist es, für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Tansania einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen zu leisten. Mit unterschiedlichen Unterstützungsmaßnahmen sollen diese Kinder und Jugendlichen fähig werden, selbst eine hoffnungsvolle Lebensperspektive entwickeln zu können.
Bei einem Projekt werden Bildungspatenschaften organisiert. So soll Familien und ihren Kindern der Zugang zur schulischen Bildung ermöglicht werden. Bei diesen Schülerpatenschaften übernimmt der Verein die Kosten für den Schulbesuch. Für die Sekundarschule fallen grundsätzlich Schulgebühren an. Ein solcher Schulabschluss sei auch in Tansania Voraussetzung für eine Berufsausbildung, so Claudia Riester.
Als zweites Projekt wird das Waisenhaus in Mabugini unterstützt. Über einen amerikanischen Arzt erfuhren die Vereinsmitglieder von 40 Straßenkindern in Mabugini, einem ländlichen Vorort von Moshi. Die Kinder wurden und werden von einem Pastor in Zusammenarbeit mit einer einheimischen Helferin betreut.
Von der Kirche hatte der Pastor auch ursprünglich ein Grundstück und etwas Geld erhalten, um für die Kinder eine Unterkunft zu bauen. Doch da er auch muslimische Straßenkinder betreute, wurden die Gelder eingefroren, das Bauvorhaben gestoppt. Zwischenzeitlich sei das Waisenhaus nahezu fertig gestellt. Die Zeiten, als das Gebäude ein unfertiger Rohbau war ohne Fenster, Türen und Dach, sind vorbei. Doch schon damals wurde dieser Rohbau von den Kindern bewohnt.
Erkundung vor Ort
Claudia Riester reiste im August 2015 zum ersten Mal nach Mabugini, um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen. Im Verein „Visions for Tanzania“wurde entschieden, das Waisenhaus zum zweiten Teilprojekt zu benennen. Erstes Ziel sollte die Fertigstellung des Gebäudes sowie des Innenbereichs sein. Mittelund längerfristig sind auch Möglichkeiten einer autarken Versorgung geplant, die mit Unterstützung des Vereins umgesetzt werden soll.
Als drittes Projekt wird die Moshi Technical School“unterstützt. Hierbei handelt es sich um eine renommierte tansanische Sekundarschule, die ursprünglich eine technische Ausrichtung hatte, vor längerer Zeit jedoch zu einer allgemein bildendenden Schuleinrichtung geworden sei. Hier werden 1200 – meist sehr begabte – Schüler aus ganz Tansania unter sehr schwierigen Bedingungen unterrichtet und beherbergt.
Im Sommer 2016 konnte Claudia Riester dem Schulleiter der „Moshi Technical School“eine erste finanzielle Unterstützung durch „Visioins for Tanzania“zusagen. Die zuständigen Personen auf Leitungsebene einigten sich auf neue Betten für das Internat. Bereits im Oktober wurden diese im Rahmen der Graduiertenfeier geliefert.
Da die Lern- und Lehrbededingunen an der „Moshi Technical School“nach wie vor sehr schwierig seien, jedoch sowohl Lernende als auch Lehrende enorme Leistungen erbrächten, wird weiterhin dringend eine deutsche Partnerschule und/oder Sponsoren gesucht. Riester: „Mit dem Schulleiter der „Moshi Technical School“stehen wir in engem Kontakt, der dankenswerterweise auch von Mama Semiono – unserer tansanischen Kontaktperson – intensiv gepflegt wird.“
Nach diesem informativen, sehr interessanten Vortrag, konnten die Gäste Bücher erwerben und spenden, welche Claudia Riester bei Ihrer nächsten Reise mitnimmt und in die Bibliothek bringt, welche dort aufgebaut werden soll. Fast der komplette Büchertisch wurde gespendet, worüber sich der Verein sehr freute.
Claudia Riester wird in den Osterferien das nächste Mal nach Tanzania fliegen, um das Projekt voranzubringen.