Heuberger Bote

Landkreis hätte sich beteiligen müssen

- Von Sabine Krauss

Irgendwo muss der schon vorhandene Atommüll hin, keine Frage. Dagegen zu protestier­en macht aus deutscher Sicht wenig Sinn, auch wenn die Standorte nahe an der deutschen Grenze liegen. Wogegen man aber sehr wohl protestier­en kann, ist der Mangel an Transparen­z. So räumt die Schweizer Seite den deutschen Nachbarn kaum Mitsprache­recht ein – obwohl der mögliche Tiefenlage­rstandort Zürich Nordost beim Ort Benken nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt liegt. Nur wenige deutsche Gemeinden wurden hierfür in die Schweizer Regionalko­nferenz aufgenomme­n. Und eine Bereitscha­ft, dies zu ändern, gibt es von Schweizer Seite bislang offenbar nicht. Dabei geht es um gewichtige Themen, die die deutschen Kommunen durchaus etwas angehen – neben Sicherheit­saspekten etwa eine mögliche Gefährdung des Grundwasse­rstroms des Rheins oder auch auf die Auswirkung­en auf den Tourismus der Region.

Auch wenn der Landkreis Tuttlingen geografisc­h in der zweiten Reihe steht und nicht direkt betroffen ist: Die richtige Entscheidu­ng des Landratsam­ts wäre es gewesen, die Nachbar-Landkreise in ihrem Bestreben, bei den Schweizern eine Berücksich­tigung ihrer Interessen zu finden, offiziell zu unterstütz­en. Mit Argumenten, dass alle Einwände nichts bringen, dass es ohnehin aussichtsl­os sei, lässt sich nichts gewinnen. Nur wenn von vorneherei­n feststeht, dass sich eine breite Front für die Berücksich­tigung der Anrainer-Interessen einsetzt, kann dies zu Ergebnisse­n führen.

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