Wege überdenken beim Fasten
Der Spaichinger Heilpraktiker Helmuth Gruner gibt Lesern Tipps
- Im zweiten Teil zum Heilfasten nach Hildegard von Bingen gibt Helmuth Gruner Anregungen zur Praxis.
Bei Beginn des Heilfastens sind Dinge wie Alkohol oder Nikotin tabu. Schon einige Tage vor dem Heilfasten sollte der Konsum von Tee, Kaffee oder anderen koffeinhaltigen Getränke heruntergefahren werden.
Heilfasten nach Hildegard bedeutet keinen weitgehenden Verzicht auf Nahrung, wie man es von den üblichen Fastenkuren kennt. Hildegard von Bingen bevorzugt das sanfte Fasten, das besser vom Organismus vertragen wird. Das Fasten ist leicht in den Alltag zu integrieren. Für den Start ist ein entspanntes Wochenende ideal.
In der Zeit des Fastens verzichtet man eine gute Woche lang auf das Säure bildende, reichhaltige Essen. Hungern muss aber nicht sein, denn das leckere Habermus, Obstschorlen, bis zu drei Teller Gemüsesuppe mit Dinkel mittags und abends, Energiekekse, Obst oder auch eine Prise Galgant auf die Zunge zwischendurch sorgen für ein gutes Gefühl im Bauch.
In der Zeit während und nach dem Heilfasten ist es besonders günstig, die Wichtigkeiten im Leben neu zu ordnen und eingefahrene Wege zu überdenken. Oder sich einer Herausforderung zu stellen und somit den ersten Schritt zu tun, der zu einer dauerhaften Veränderung im Leben führt. Diese Zeit bedeutet immer, sich nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele anzunehmen. Hildegard zeigt, wie man sich während des Heilfastens von Altlasten befreit.
Hinterher entdeckt man oftmals, dass Fleisch oder Kaffee gar nicht mehr fehlen. So als ob man nicht mehr jeder Genusslaune ausgeliefert wäre.
Das Fasten bietet aber auch Raum zum Durchatmen und Kraftschöpfen. In dieser Zeit des freiwilligen Verzichtes wird nicht nur organisch so richtig „durchgeputzt“und nicht nur Ballast ausgeschieden. Die Sinne sind geschärft, Ruhe stellt sich ein und neue Energien werden freigesetzt
Fastenende
Nach etwa einer Woche wird der Körper zum Fastenausklang behutsam wieder ans Essen gewöhnt. Dies ist wichtig.
Der bewusste Verzicht auf tierische Fette und Kaffee ist anzuraten, genauso wie der Genuss leichter Gemüsegerichte.
Ein Spaziergang in der Natur hilft, den Alltag mit mehr Gelassenheit zu sehen. Auch längere Zeit nach dem Fasten unterstützen weiterhin die wohltuenden Bitterstoffe ein basisches Milieu im Darm. So bleibt der Effekt des Fastens für die Gesundheit lange erhalten.