Winker unterstützt Paralympics-Team
Spaichinger ist als Techniker in Südkorea dabei und testet Ski für Langläufer und Biathleten
- Er läuft, damit es für die deutschen Biathleten und Langläufer bei den Paralympics in Pyeongchang (9. bis 18. März) gut läuft. Christian Winker aus Spaichingen wird die deutsche Mannschaft als Skitechniker nach Südkorea begleiten. Denn: „Ohne gutes Material geht auch bei den Besten nichts“, sagt der 21-Jährige.
Wie die genaue Aufgabenverteilung im vierköpfigen Material-Team letztlich aussehen wird, müsse erst noch geklärt werden, sagt er. Klar ist aber bereits: Der Skilangläufer aus der Primstadt ist „nicht der Cheftechniker“und wird nicht nur beim Auftragen des richtigen Wachses auf die Bretter mithelfen. „Ich werde vor den Wettkämpfen die Ski testen“, verrät Winker. Seine Rückmeldungen aus der Loipe vor den Wettkämpfen sollen dazu beitragen, dass die Biathleten und Langläufer später in der Erfolgsspur laufen.
Techniker müssen tüfteln – Keine Rückschlüsse auf Europa möglich
Mittels Lichtschranken würden in Pyeongchang für die Sportler verschiedene Ski, verschiedene Wachssorten und verschiedene Präparierungen getestet, damit „an Tag X für den Athleten beim Material alles passt“, sagt Winker. Ein Vergleich mit den Windkanaltests der Formel 1 liegt nahe. Der Anteil der Techniker an einem Erfolg dürfte in Südkorea höher als sonst sein. Zwar müsse auch die Leistung des Athleten stimmen. „Es können aber Nuancen entscheiden. Das hat mit dem Schnee zu tun“, erklärt er.
Und der Wintersport-Untergrund sei in Pyeongchang anders. Dies liege an den klimatischen Bedingungen und der Lage des Austragungsortes. „Wir können nicht die Muster von Wettkämpfen in Europa übernehmen“, meint der Spaichinger. Wegen der Nähe Pyeongchangs zum Japanischen Meer sei unbekannt, wie sich der Schnee verhält.
Winker ist glücklich, dass er mit zu den Paralympics fahren darf. Die Aufgaben im Techniker-Team hätte auch ein Co-Trainer übernehmen können. Der Spaichinger ist für die Mannschaft aber auch deshalb wertvoll, weil er als Begleitläufer einspringen könnte. Bei der Heim-WM der Sportler mit Handicap in Finsterau hatte Winker 2017 Nico Messinger auf der Strecke begleitet. Weil er das Team kenne, sich kein Sportler an einen Unbekannten gewöhnen müsse, sei es „die optimale Lösung für alle Seiten.“Aber auch ein glücklicher Zufall: Vor zwei Jahren habe es keinen Kontakt gegeben mit den Behindertensportler, obwohl ein Großteil des Parateams in Winkers Studienort Freiburg trainiert.
Um mit den „besseren Sehbehinderten“mitlaufen zu können, müsse man selbst schon in Form sein, sagt Winker, der sich nach der Zusammenarbeit mit Messinger zunächst auf die eigenen Wettkämpfe konzentrierte. Zuletzt lief der 21-Jährige beim Rennen Dobbiaco nach Cortina d’ Ampezo mit und kam über die 50 Kilometer-Marathondistanz als 68. ins Ziel. Auch wenn er im Sommer keinen Athlet unterstützt habe und selbst Rennen gelaufen war, sei er immer dabei gewesen und habe auch als Begleitläufer noch ausgeholfen.
Winker beginnt mit Vorbereitung: Früher ins Bett gehen
Bereits am Sonntag, 4. März, wird Winker mit der deutschen Paralympics-Mannschaft nach Südkorea fliegen. Die Anreise sei so frühzeitig gewählt, weil die Behinderten-Wettkämpfe im Vergleich zu den Olympischen Spielen komprimierter sind. Innerhalb der neun Tage müssen die Biathleten und Langläufer zu acht Rennen antreten. Die ersten Medaillenentscheidungen im Biathlon fallen schon einen Tag nach der Eröffnungsfeier. Dann wäre die Zeit zur Anpassung für die Sportler zu kurz.
Auch Winker beginnt nun mit den Vorbereitungen auf das Weltereignis. Weil er als Skitechniker in Südkorea bereits Stunden vor dem Start fit sein muss, wird der Spaichinger sich nun auf die Zeitumstellung einstellen. „Ab dem Wochenende gehe ich früher ins Bett und versuche, früher aufzustehen“, erklärt er. „Wenn ich bei der Uhrzeit unangepasst nach Südkorea fliege, kann es anspruchsvoll werden, fit zu sein“, sagt Winker.
Die deutschen Langläufer und Biathleten rechnen sich bei den Paralympics durchaus Medaillen aus. Wie gut sie abschneiden, hängt dann auch von Christian Winker und dem Techniker-Team ab.
(Samstag, 18 Uhr, Hinspiel 2:9). Die zweite Spaichinger Mannschaft will nach sieben Niederlagen in Folge beim punktlosen Schlusslicht Deilingen unbedingt einen Auswärtssieg einfahren. Gelingt dies nicht, müssen sich die Primstädter mehr denn je mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen.
Kreisliga C2 Herren TTC Sulgen IV – TTC Spaichingen III
(Samstag, 20 Uhr, 2:9). Spaichingen III tritt zum Spitzenspiel beim Dritten Sulgen IV an. Behält der Tabellenführer aus der Primstadt auch bei den Schramberger Vorstädtern seine weiße Weste, so würde die Meisterschaft ein großes Stück näher rücken.